Lokalsport Im Doppel bleibt der STC ohne Sieg

Solingen · Bereits seine zweite 1:8-Niederlage in Folge kassierte der Solinger Tennis-Club gegen den Bremerhavener TV. Der Zweitligist war gerade auf den unteren Positionen deutlich schwächer. Am Sonntag geht es in Dorsten um alles.

Nick van der Meer und Marco Tesanovic halten in ihrem Doppel gegen Daniele Giorgini und Juan Lizariturry gut mit. Bis zum 3:3 bringen alle Spieler ihr Service durch. Tesanovic ist der einzige, der bei seinem Aufschlagspiel etwas Probleme hat. Beim Service erinnert die Nummer sechs des Solinger TC stark an Goran Ivanisevic. Die Haltung und die Fußbewegung beim Hochwerfen des Balles sehen nahezu exakt so aus wie beim Wimbledon-Sieger von 2001 - nur, dass Tesanovic kein Linkshänder ist und eben auch nicht so platziert serviert. Das wird ihm zum Verhängnis, und die Bremerhavener schaffen das Break zum 4:3, das sie auch zum Satzgewinn ins Ziel retten.

Das einzige Doppel, in dem der Solinger TC überhaupt eine Chance gegen den Bremerhavener TV gehabt hat, ist damit entschieden. Im zweiten Durchgang breaken Giorgini und Lizaritury gleich doppelt, um eine 4:0-Führung zu erarbeiten. Am Ende steht eine 4:6- und 1:6-Pleite für das STC-Duo. Ganz so dramatisch ist die Niederlage aber nicht.

Sie könnte nur am Ende der Saison wichtig sein, falls es zur Punktgleichheit mit anderen Zweitligisten kommt. Durch die Erhöhung der Negativ-Bilanz im Doppel auf 0:9 und die damit verbundene zweite 1:8-Gesamtniederlage in Folge bleiben die Widderter Tabellenschlusslicht. Dabei hatte der Spieltag gegen den haushohen Favoriten aus Bremerhaven in den Einzeln sehr vielversprechend begonnen. Auf den drei unteren Positionen verloren Torben Michaelis, Karlson Wegner und Tesanovic zwar klar, doch oben hätten die Solinger drei Mal gewinnen können.

Johann Willems gewann als Spitzenspieler zum ersten Mal in dieser Saison einen Satz. Mit 6:4 setzte sich der 25-Jährige im ersten Durchgang gegen Rui Machado durch. "Es war ein gutes Gefühl, endlich einen Satz zu gewinnen", meinte Willems. "Leider habe ich danach zu viele Fehler gemacht." Schnell holte sich der Portugiese den Satz mit 6:0 und erzwang so den Champions-Tiebreak. Beim entscheidenden Spiel bis zehn ging Willems 4:2 in Führung, "aber leider gingen sechs Punkte in Folge weg. Dann wurde es schwer." Machado siegte 10:5. "Der Champions-Tiebreak ist immer etwas Glück, aber grundsätzlich ist bei mir auch eine Kopfsache, wenn ich gegen nominell stärkere Gegner spielen muss", erläuterte Willems. "Ich mag die Herausforderung jedes Mal, muss aber noch stabiler werden, um die Punkte in den ganz engen Situationen zu machen."

Ähnlich unglücklich lief es bei Gero Kretschmer. An dritter Position spielend verlor der Wimbledon-Teilnehmer sein erstes Match der Saison mit 6:10 im letzten Tiebreak. Mit dem unorthodox spielenden Riccardo Sinicropi hatte der 30-Jährige große Probleme und beim 5:4 und 30:15 im ersten Satz Pech. "Mein Ball zum möglichen 40:15 war auf der Linie, aber der Schiedsrichter hat ihn im Nachhinein ausgegeben - eine glatte Fehlentscheidung", war sich Kretschmer sicher. Statt zwei Satzbällen ging es mit 30:30 weiter, das Break folgte, und der erste Satz war kurz darauf weg. "Mit dem zweiten Satz (6:4) war ich dann zufrieden, aber im Champions-Tiebreak habe ich zwei Elfmeter liegen lassen", haderte Kretschmer. Sinicropi gewann 10:6.

Das Glück im Champions-Tiebreak hatte nur ein STC-Spieler auf seiner Seite. Nick van der Meer kämpfte gegen Marco Trungelliti um jeden Ball. Beim 9:9 erzwang er mit einem perfekten Slice aus der Defensive einen Matchball. "Dann hatte ich Glück. Den gegnerischen Aufschlag konnte ich nur gerade zurückbringen, aber er hat einen leichten Fehler gemacht", freute sich van der Meer. Für Sonntag hofft der Niederländer auf einen Sieg als Mannschaft. Dann sind die Solinger beim ebenfalls sieglosen Dorstener TC zu Gast. Und Nico Mertens, der mit einer Kapselverletzung in der Schulter gestern pausieren musste, wird voraussichtlich auch wieder dabei sein.

(trd)
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