Volleyball Huib den Boer führt die Volleys zum Sieg

Solingen · Der Zuspieler sorgt mit starken Aktionen für einen 3:0-Sieg über den USC Magdeburg. Es war der vierte Sieg in Folge für den Spitzenreiter.

Noch während der offiziellen Trainer-Interviews kurz nach der Partie hatte sich Huib den Boer auf dem Hallendboden niedergelassen. Der Zuspieler der Solingen Volleys wollte keine Zeit verstreichen lassen, um seine lädierte Wade zu pflegen. Gegen Aligse, im vorletzten Spiel des vergangenen Jahres, hatte sich der 34-Jährige einen Muskelfaserriss zugezogen. Gestern, beim 3:0 (25:17, 25:15, 25:21) gegen den USC Magdeburg, konnte er wieder auflaufen und holte sich prompt die MVP-Goldmedaille. "Die Pause über die Weihnachtstage hat gut getan, ich kann wieder schmerzfrei spielen", erklärte Huib den Boer nach dem überzeugenden Sieg. Lediglich eine Bandage am linken Unterschenkel, der häufiger mal zwickt, erinnerte an die Verletzung.

"Huib hat sehr gut gespielt", lobte auch Volleys-Headcoach Bernd Werscheck seinen niederländischen Zuspieler. Nachdem die ersten beiden Sätze souverän an den Zweitliga-Tabellenführer gegangen waren, wurde der Routinier im deutlich engeren dritten Durchgang zum Hauptdarsteller. Bei vorentscheidenden Punkten war er mehrfach beteiligt. Zunächst kratzte er mit vollem Körpereinsatz den Ball hechtend vom Hallenboden. Im gleichen Ballwechsel blockte er einen Angriff des USC, ehe Dirk Pietzonka zum 18:15 versenkte. Kurze Zeit später stand es 19:16 - den Boer hatte bei einem seiner seltenen Angriffsausflüge ans Netz per Schmetterball für den direkten Punktgewinn gesorgt. So wurde der Zuspieler, der von Volleys-Manager Helmut Weissenbach vor der Ehrung als "holländische Frikandel-Wunderwaffe" bezeichnet wurde, völlig zu Recht als wertvollster Spieler seiner Mannschaft ausgezeichnet - und das bereits zum vierten Mal in dieser Saison.

Doch auch Oliver Gies, der ebenfalls im Dezember verletzungsbedingt passen musste, war wieder fit und zeigte seine Klasse. Über Außen sorgte er gerade gegen Ende der Partie, als Magdeburg wieder bis auf 19:21 herangekommen war, für wichtige Punkte. Und der Co-Trainer war es auch, der mit einem Netzroller-Ass nach nur 68 Spielminuten den ersten Matchball für die Gastgeber verwandelte. "Wir haben uns zwar hinten raus gesteigert, aber Solingen hat uns gnadenlos die eine oder andere Baustelle aufgezeigt", lautete das Fazit von USC-Trainers Matthias Waldschik, der mit seiner Mannschaft gerade erst aus der Dritten Liga aufgestiegen ist. "Annahme und Angriff waren heute teilweise etwas wackelig. Deshalb bin ich sehr froh, 3:0 gewonnen zu haben", sagte Werscheck. Da sich auch einige Aufschlagfehler hinzu gesellten, blieb es im dritten Satz - in dem die Volleys sogar mit 1:5 zurückgelegen hatten - lange spannend. Letztendlich war es aber die individuelle Klasse und die Erfahrung der Solinger Akteure, die dafür sorgte, dass der Satz und somit der vierte 3:0-Sieg in Folge unter Dach und Fach gebracht wurde.

"Wir wollen am 14. Februar unsere Bestform erreicht haben, um den Showdown gegen den VC Bitterfeld-Wolfen erfolgreich zu gestalten", blickte der Headcoach bereits einen Monat voraus. Denn nach zwei Auswärtspartien und dem anschließenden Heimspiel gegen Giesen wird der ärgste Verfolger der Volleys in der Wittkulle zu Gast sein. Nach derzeitigem Stand werden die beiden Teams, die in der Tabelle nur zwei Punkte trennen, den Aufstieg in die 1. Bundesliga unter sich ausmachen. Werscheck: "Wir werden weiter fleißig arbeiten, um unser Ziel, Erster zu werden, auch zu erreichen."

(RP)
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