Handball HSV setzt doppeltes Ausrufezeichen

Solingen · Gräfrath siegt auch im Rückspiel der Relegation. Mit 43:28 wurde die HSG Sulzbach/Leidersbach nach Hause geschickt.

 Groß war die Freude beim HSV Gräfrath nach der erfolgreich absolvierten Relegation.

Groß war die Freude beim HSV Gräfrath nach der erfolgreich absolvierten Relegation.

Foto: Köhlen, Stephan

Bis Anfang Juli ist die genaue Ligazugehörigkeit für die Handballerinnen des HSV Gräfrath ungewiss. Sportlich ist die Mannschaft aus der Dritten Liga abgestiegen, kann aber dank einer erfolgreichen Relegationsrunde nun auf den Verbleib hoffen. Sollte eine Mannschaft der Dritten Liga auf das Startrecht verzichten, wäre der HSV erster Nachrücker. Und angeblich gibt es im Moment vier Vereine, die sich mit diesen Gedanken beschäftigen.

Viel wichtiger ist aber die Tatsache, dass die Mannschaft, die Verantwortlichen und das Umfeld wieder ganz nah zusammengerückt sind. Und die ersten Ergebnisse können sich sehen lassen. Zwei Siege in der Relegationsrunde sind aus sportlicher Sicht schon mal ein guter Anfang. Nach dem 24:23-Hinspielsieg in Sulzbach fegte das Gräfrather Team am gestrigen Abend den Südvertreter mit 43:28 (21:11) aus der Halle. Viel wichtiger ist aber, dass mit dem Amtsantritt von Elmar Müller als Team-Manager auch ein neuer Geist entstanden ist. "Die Stimmung in der Mannschaft ist viel besser als noch vor einigen Wochen. Und auch der Zusammenhalt ist viel stärker", betonte Trainer Ernie Meyer.

Vor gut 250 Zuschauern legten die HSV-Frauen allerdings auch einen richtig engagierten Auftritt hin und nahmen das Publikum dabei mit. Lediglich bis zum 5:4 (9.) hielten die Gäste mit, danach zogen Julia Schumacher und Co. das Tempo an. Mit sechs Toren in Serie hatten sich die Gräfratherinnen schnell deutlich abgesetzt. Über 20:9 (28.) wurden beim 21:11 die Seiten gewechselt. "Ich halte von solchen Zwischenständen nichts und finde das auch gefährlich. Zum Glück hat die Truppe direkt zu Beginn von Halbzeit zwei nachgelegt", sagte Meyer entsprechend erleichtert. Mit vier weiteren Toren war das Aufeinandertreffen beim 25:11 (33.) frühzeitig entschieden. Und bis zum 34:17 (46.) spielte das HSV-Team bei weitem nicht wie ein Absteiger. Spielfreude, sehenswerte Kombinationen und vor allem ein gemeinschaftliches Auftreten kennzeichnen die Mannschaft. Erst in der Schlussphase wurde ein wenig Gas raus genommen und der Gegner kam zu einfachen Torerfolgen. Allerdings hatte dies keine Bedeutung mehr für den Ausgang der Partie.

Torhüterin Sabrina Romeike hielt wie schon im Hinspiel erneut ganz stark. Auch die Abwehr zeigte sich verbessert, agierte wesentlich stabiler als noch in der regulären Runde. Im Angriff agierte Julia Schumacher überragend. Die Rückraumspielerin war von der HSG-Deckung nie auszuschalten und brachte es am Ende auf elf Treffer. "Wir haben sie endlich mal gut ins Spiel gebracht und ihr einfache Wurfsituationen ermöglicht. Da sieht man mal, was möglich ist", fand Meyer lobende Worte. Der Übungsleiter wird sich jetzt erst einmal für einige Wochen nach Südostasien in den Urlaub verabschieden und am anderen Ende der Welt auf die Entscheidung über die sportliche Zukunft warten. In jedem Fall ist der Verein mit seinem Aushängeschild unabhängig der Liga wieder auf einem guten Weg.

(lhep)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort