Lokalsport HSV feiert unglaublich wichtigen Sieg

Solingen · Die Drittliga-Handballerinnen schlagen Bayer Leverkusen II mit 31:26 und senden ein Lebenszeichen im Abstiegskampf.

HSV Gräfrath - Bayer Leverkusen II 31:26 (15:15). Mit dem Schlusspfiff griff sich die überragende Julia Schumacher ihre Linksaußen-Spielerin Nicole Münch, gemeinsam schrien die beiden ihre Freude heraus, ihre Teamkolleginnen kamen dazu, und dann wurde gemeinsam in einer Jubeltraube gehüpft, was das Zeug hält. Grund für den Gefühlsausbruch: Die Drittliga-Handballerinnen des HSV Gräfrath hatten in der heimischen Klingenhalle die favorisierte Zweitvertretung von Bayer Leverkusen in die Knie gezwungen und so im Abstiegskampf der Dritten Liga einen unglaublich wichtigen Sieg eingefahren, der nicht unbedingt eingeplant gewesen war.

Vorausgegangen war allerdings auch ein hartes Stück Arbeit, denn die "Juniorelfen" hielten bis weit in die zweite Halbzeit mit. Dann liefen aber zwei Gräfratherinnen zu großer Form auf: Schumacher, die es am Ende auf sieben Treffer brachte, wurde immer gefährlicher, und Lisa Klanz hielt nun im Tor mehr als ordentlich. Dass sie beim Zwischenstand von 25:21 einen Ball direkt in die Hände der Leverkusenerin Amelie Berger passte, die so ins leere Tor werfen konnte - geschenkt. Dafür zeigte sie im Anschluss wieder einige tolle Paraden, etwa bei einem freien Wurf der Gäste, die beim Zwischenstand von 27:24 noch gefährlich hätten werden können. Gerade in dieser Phase war es spielerisch wenig ansehnlich, was beide Teams boten, technische Fehler häuften sich auf beiden Seiten. Hätten die "Juniorelfen" nicht auch den ein oder anderen Gegenstoß ausgelassen, wäre das Spiel wohl anders ausgegangen. In der Endphase fing sich der HSV aber wieder, Mariko Ikeda erhöhte in Unterzahl auf 29:25, Lena Feldstedt machte mit dem 28:24 und 30:25 jeweils nach großen Energieleistungen schließlich den Deckel drauf. Der Rest war Jubel.

Trainer Ernie Meyer musste nicht groß durchatmen, er fand direkt die richtigen Worte: "Wir haben das Spiel gewonnen, das war fast überlebensnotwendig. Wir haben aber auch 14 Tage was dafür getan, uns nur auf diese Mannschaft vorbereitet. Natürlich haben wir in manchen Phasen auch Glück mit Pfostenschüssen gehabt, aber die Mannschaft hat sich als Einheit dargestellt, auch von der Bank kam Unterstützung - das war eine runde Sache." Trotz der äußerst akribischen Vorbereitung auf den Gegner mittels Videostudium wusste Meyer: "Dass wir hier so klar gewinnen, hätte ich auch nicht gedacht. Aber das zeigt: In der Mannschaft steckt Leben."

Das ist auch bitter nötig, denn bereits morgen Abend (20 Uhr) steht das eigentliche "Endspiel" um den Klassenerhalt an: Die Gräfratherinnen, die auf dem ersten Abstiegsrang stehen, spielen beim direkt vor ihnen liegenden Konkurrenten BV Borussia Dortmund II, mit einem Sieg könnten sie nach Punkten gleichziehen." "Jetzt müssen wir nur noch in Dortmund nachlegen", sagte Meyer, und ergänzte: "Nur noch ist gut. Aber ich habe zwei Videos von Dortmund gesehen und heute Abend tue ich mir das dritte rein. Dann wollen wir mal sehen."

(ame)
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