Lokalsport Gut gerüstet geht es in die neue Spielzeit

Solingen · Fußball-Bezirksligist BSC Union Solingen feierte auf der Sportanlage Brabant seine traditionelle Saisoneröffnung.

Sichtlich entspannt schaute Rüdiger Niederberger am Samstag auf das Treiben am Brabant. Eingeladen hatte der BSC Union Solingen zu seiner traditionellen Saisoneröffnung. Und diese Veranstaltung erteilte all jenen eine deutliche Absage, die den Fußball-Bezirksligisten nach der gescheiterten Fusion mit dem VfB Solingen ein baldiges Ende vorhergesagt hatten. Zwar wäre die Vergangenheit noch nicht komplett aufgearbeitet, aber man wäre im neuen Vorstandsteam auf einem guten Weg, erzählte Niederberger. Zum neuen Vorstand des BSC Union gehören, neben Niederberger als Vorsitzender, Erwin Scharpel als sein Stellvertreter und Mirkan Ilbay als Geschäftsführer.

Zur gescheiterten Fusion mag Niederberger nur noch kurz Stellung nehmen. "Man muss noch einmal die Gründe für das Nein sehen. Die Gespräche haben damals Andre Altmann und Stefan Tesche im Alleingang geführt. Ohne die Mitglieder zu informieren, was solch eine Fusion für den Verein bedeutet und warum solch ein Schritt wichtig wäre." Niederberger wehrte sich im Frühjahr vehement gegen das angedachte Zusammengehen mit dem VfB - und die Mitglieder waren dem 73-Jährigen auf der Mitgliederversammlung mit Mehrheit gefolgt. Altmann und Tesche sind mittlerweile zurückgetreten, ein neuer Vorstand gewählt und Niederberger kündigt an: "Grundsätzlich gibt es bei der Union jetzt nur noch Vorstandsbeschlüsse - keine Alleingänge mehr."

Die Fusion war also bereits vor der Sommerpause vom Tisch - doch das erzeugte im Verein kein Vakuum. "Wir haben ja bereits im Februar begonnen, uns Gedanken über die neue Saison zu machen", erklärt Ilbay. Erste Gespräche mit Spielern wurden geführt, ein neues sportliches Konzept erarbeitet. Zudem wurden früh Kontakte zu möglichen Neuzugängen geknüpft - fast unbemerkt in Solingen. "Wir wollten für die neue Saison einen anderen Weg gehen und haben deshalb Spieler nicht aus Solingen, sondern aus dem Umkreis angesprochen", erklärt der Geschäftsführer. Fündig wurde man etwa beim SV Hilden-Nord und dem VfL Leverkusen.

Gezielt hat sich der BSC Union verstärkt, "auf den Positionen, auf denen wir etwas tun mussten", so Ilbay. "Wir hatten in der vergangenen Saison besonders in der Defensive unsere Probleme. Jetzt ist der Kader nicht nur größer, sondern auch stärker." Trainer Ali Soysal und sein Co-Trainer Marc Schmale können sich also über mehr Konkurrenzkampf freuen - und eine verbesserte Trainingsbeteiligung.

Was den neuen Vorstand freute: die Spieler signalisierten, den neuen Weg mitzugehen. Und es wurden dafür von ihnen auch finanzielle Abstriche in Kauf genommen. "Der Grundstein ist also gelegt", erzählt Ilbay, "aber wir haben noch nichts erreicht." Denn bei der "Herzenssache" Union wäre noch viel aufzuarbeiten. "Deshalb steht der Vorstand auch täglich in Kontakt", erklärt Niederberger, der die neuen Vorstandsmitglieder Erwin Scharpel und Mirkan Ilbay als zwei Glücksgriffe bezeichnet. "Ohne die beiden hätte ich den Vorsitz auch nicht angenommen", betont das Union-Urgestein.

Im Rahmen der Saisoneröffnung am Brabant wurde den Fans aber nicht nur der neue Kader vorgestellt, sondern auch ein neuer Sponsor. Das House of Rock "Finox" engagiert sich ab sofort bei den Ohligsern. Zwei Dinge kamen glücklich zusammen. Finox-Inhaber Alexander Bugarinovic "wollte im Sponsoring etwas machen". Und Ilbay war mit seiner Anfrage zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. "Ich habe dann zwei Tage lang nachgedacht und dann mein O.k. gegeben", erzählt Bugarinovic. Die neuen Trikots mit dem Schriftzug "Finox" konnte die Union bei der Saisoneröffnung allerdings noch nicht vorstellen. "Die Beflockung ist leider nicht rechtzeitig fertig geworden", nannte Ilbay den Grund.

Nach der Vorstellung des Kaders trafen am Brabant dann die Union "Allstars" in einem Einlagespiel auf die Traditionsmannschaft von TuSpo Richrath. Mentor Dzemaili, Michael Röttgen, Christian Deske, Andreas Kusel und Co. gewannen souverän mit 7:2 - um dann den Nachmittag bei Getränken und Gesprächen ausklingen zu lassen.

(RP)
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