Jugendfußball Funk will einen Profivertrag in Duisburg

Solingen · Der 17-Jährige ist eines der Fußball-Talente, die aus der Klingenstadt bei höherklassigen Vereinen den Durchbruch versuchen. Sollte das nicht klappen, will er studieren. In die polnische Nachwuchs-Nationalmannschaft hat er es bereits geschafft.

 Den Ball im Blick: Maximilian Funk ist in Solingen geboren und strebt eine Profikarriere an. Derzeit spielt er mit dem MSV Duisburg in der A-Junioren-Bundesliga und will es mit Polen zur U 19-Europameisterschaft schaffen.

Den Ball im Blick: Maximilian Funk ist in Solingen geboren und strebt eine Profikarriere an. Derzeit spielt er mit dem MSV Duisburg in der A-Junioren-Bundesliga und will es mit Polen zur U 19-Europameisterschaft schaffen.

Foto: Imago

Solingen ist keine bedeutende Fußballstadt mehr. Die großen Tage von Union Solingen sind lange vorbei, und seitdem ging es stetig abwärts. Inzwischen spielen die ranghöchsten Teams der Stadt in der Bezirksliga. Doch die Klingenstadt hat Talente, wie Christoph Kramer (Borussia Mönchengladbach) oder Kevin Kampl (Bayer Leverkusen) unlängst unter Beweis gestellt haben.

Maximilian Funk hat ebenfalls Ambitionen, es nach ganz oben zu schaffen. Von Rückschlägen hat sich der 17-jährige Solinger bisher nicht aufhalten lassen. In der U 19-Mannschaft des MSV Duisburg spielt Funk in der A-Junioren-Bundesliga. Es ist bereits seine sechste Station im Nachwuchsbereich, doch es entsteht das Gefühl, dass er angekommen ist. "Die letzte Saison war bombastisch", urteilt der Fußballer. Daran änderte auch ein Fußbruch nichts, den er sich mit der U 17 gegen Arminia Bielefeld zugezogen hatte. Erst zur Rückrunde konnte der defensiv ausgerichtete Sechser wieder einsteigen. "Weil die U 19 in der Bundesliga in Abstiegsgefahr war, wurde ich hochgezogen." Das funktionierte so gut, dass er sich einen Stammplatz erspielte, den Klassenerhalt mit der Mannschaft schaffte und sogar den Niederrheinpokal gewann.

Kein Wunder, dass er auch in dieser Spielzeit bei dem Bundesligisten gesetzt ist. Und nicht nur dort, denn Funk spielt auch in der Niederrheinauswahl und für die polnische Nationalmannschaft - denn er besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft. Der Aufwand, den er dafür betreibt, ist enorm. Nur an Dienstagen muss der Solinger sich nicht in die Bahn setzen, um eine Stunde und 15 Minuten zum Training nach Duisburg zu fahren. "Für Hausaufgaben bleibt da keine Zeit mehr, aber zum Glück haben meine Lehrer da sehr viel Verständnis für", sagt Funk, der Anfang 2017 sein Abitur machen möchte. "Das werde ich auch schaffen", ist er sich sicher. Denn: "Ein Plan B ist wichtig. Ich kann ja nicht davon ausgehen, dass ich Profi werde."

Doch es ist sein größtes Ziel. Zu gerne würde er einen Profivertrag beim MSV erhalten. Der Drittligist schickt sich bei den Männern gerade an, erneut in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Es wäre der perfekte Sprung. "Nach dieser Saison läuft mein Vertrag aus, dann bin ich gespannt, was Duisburg mir anbietet", erläutert der 17-Jährige. "Wenn mir ein Profivertrag in Aussicht gestellt wird, setze ich alles auf Fußball. Ist das eher nicht der Fall, werde ich neben dem Sport noch studieren gehen." Dann hofft Funk nach dem Durchlaufen des Nachwuchsbereichs in der Regionalliga unterzukommen.

Dass er den Willen hat, es nach oben zu schaffen, steht außer Frage. Dass er das Talent hat, deutet sich bereits seit seinen Kindertagen an. Angefangen hat Maximilian Funk mit fünf Jahren bei Union Solingen. "Das hat sich damals angeboten, auch weil viele Freunde von mir dort waren", erinnert sich der Solinger. Im Alter von zehn Jahren wurde er erstmals von einem Talentspäher bei einem Hallenturnier gesehen. "Ich bin dann zum Probetraining bei Bayer Leverkusen eingeladen worden." In der kommenden Saison spielte er dort in der U 12 und ging in Opladen zur Schule. "Allerdings war ich dort nicht ganz so zufrieden, weil ich nur Ersatzspieler war. Für meine Entwicklung war es besser, woanders hinzuwechseln."

Über Bergisch-Gladbach ging es zu Fortuna Düsseldorf, wo er bis zur U 15 blieb. "Dann kam Schalke 04 auf mich zu." Schalke ist nicht nur im Männer-, sondern auch im Nachwuchsbereich eine der Top-Adressen im deutschen Fußball. "Für drei Jahre habe ich da unterschrieben und wäre auch auf das Internat nach Gelsenkirchen gewechselt", sagt Funk. "Aber leider war es so wie in Leverkusen. Mit den Einsatzzeiten war ich nicht zufrieden, und es sah auch nicht danach aus, dass sich das ändern würde."

Es folgten die Auflösung des Vertrags nach einem Jahr und der Wechsel nach Duisburg. "Angebote hatte ich viele, weil ich auf einer Transferliste stand. Aber in Duisburg hat mir die defensive Ausrichtung gefallen." Denn diese entspricht Funks Spielweise, die bei Trainern offenbar sehr geschätzt wird. Denn die erneute Einladung ins polnische Nationalteam ließ nicht lange auf sich warten. Auch hier hat Funk ein großes Ziel. "Ich möchte nächstes Jahr bei der U19-Europameisterschaft dabei sein."

(trd)
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