Lokalsport Für ein Löwen-Trio steht eine knallharte EM vor der Tür

Solingen · Vor einem Jahr waren es noch vier, wenn man auch Alexander Hermann hinzurechnet, sogar fünf Vertreter des Handball-Bundesligisten Bergischer HC, die bei der Weltmeisterschaft in Katar mit von der Partie waren. Wenn am Freitag in Polen die Jagd auf den EM-Titel beginnt, dann werden die Österreicher samt Maximilian Hermann und Viktor Szilagyi das Turnier nur vor dem Fernseher verfolgen.

 Björgvin Pal Gustavsson spielt für Island bei der EM.

Björgvin Pal Gustavsson spielt für Island bei der EM.

Foto: Imago (Archiv)

Zum Glück aus Sicht der Löwen, denn besonders der zuletzt angeschlagene Kapitän kann sich so für die Rückrunde und den Kampf um den Klassenerhalt in die nötige Form bringen. Dennoch wird der BHC mit gleich drei Akteuren im Nachbarland vertreten sein: Björgvin Pal Gustavsson und Arnor Gunnarsson treffen zum EM-Auftakt mit Island auf Norwegen. Außerdem warten im Spielort Katowice noch die starken Kroaten und Weißrussland.

Torhüter Gustavsson warnt besonders vor dem ersten Gegner: "Norwegen hat sich in den letzten Jahren unglaublich gesteigert. Wenn wir dieses Spiel verlieren, wird es für uns ein ganz schweres Turnier." Um in die optimale Verfassung zu kommen, trafen die Isländer am Wochenende in zwei Testspielen auf Deutschland. In Kassel verlor man knapp mit 25:26, in Hannover gewann man mit 27:24.

Rechtsaußen Gunnarsson sieht seine Mannschaft daher gut gerüstet. "Wir sind auf jeden Fall einen Schritt weiter als im letzten Jahr", sagt er selbstbewusst und geht trotz der Abstiegssorgen mit dem Verein entspannt in das Turnier. "Wenn Szilagyi und Kristian Nippes jetzt wieder voll trainieren können, dann bin ich sicher, dass das klappen wird. Ich bin optimistisch."

Unabhängig vom Alltag in der Liga wartet auf Ace Jonovski mit Mazedonien bei den Europameisterschaften eine deutlich schwierigere Aufgabe. In Krakau sind Weltmeister Frankreich, Polen und Serbien die Kontrahenten. Während viele Fachleute ein Finale zwischen den "Les Experts" und dem Gastgeber vorhersagen, wäre der Einzug in die Hauptrunde für das kleine, aber stolze Land vom Balkan bereits als Erfolg zu werten.

"Wir sind uns unserer Außenseiterrolle bewusst. Aber an einem guten Tag können wir auch für eine Überraschung sorgen. Wir gehen ohne Druck in das Turnier, das ist sicherlich kein Nachteil", so Jonovski. Dennoch wäre es fast eine große Überraschung, wenn der BHC-Abwehrchef mit seiner Mannschaft mehr als den dritten Platz in der Vorrunde erreichen würde. Eine Medaille wäre noch mehr für Mazedonien - als für Island - eine echte Sensation.

(RP)
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