Volleyball Frankfurt vor der Brust - Bitterfeld im Kopf

Solingen · Die Volleys müssen weiter siegen, um die Tabellenspitze der Zweiten Bundesliga vor dem "Showdown" am 14. Februar zu behalten.

Es scheint, als hätte Bernd Werscheck seine verbale Taktik geändert. Bislang war es beim Headcoach der Solingen Volleys eigentlich so, dass er immer nur eine Woche vorausblickte, getreu dem Motto: Das nächste Spiel ist das wichtigste. Doch bereits nach dem Sieg gegen Magdeburg am vergangenen Sonntag und auch Mitte der Woche verwies der 54-Jährige auf den "Showdown" am 14. Februar. Dann nämlich empfängt der Spitzenreiter der 2. Volleyball-Bundesliga den Tabellenzweiten VC Bitterfeld-Wolfen, und es könnte eine Vorentscheidung in Sachen Aufstieg fallen. Um dann aber auf jeden Fall weiterhin die Tabelle anzuführen, dürfen sich die Volleys keinen Ausrutscher erlauben. Werscheck: "Es ist natürlich wichtig zu gewinnen, wir dürfen auf keinen Fall Punkte verschenken - nur dann ist der Showdown gegen Bitterfeld überhaupt möglich."

Nach vier überzeugenden 3:0-Siegen in Folge soll auch das Volleyball-Internat Frankfurt kein Stolperstein darstellen. Im Hinspiel gab es ebenfalls ein 3:0. Zudem stehen die Nachwuchstalente, die ein Sonderspielrecht besitzen und deshalb nicht absteigen können, auf dem letzten Tabellenplatz. Erst am vergangenen Wochenende gelang ihnen mit dem 3:2 gegen Schüttorf der erste Sieg. Zudem haben sie erneut einen Doppelspieltag vor sich. Am Samstag geht es gegen Delbrück, tags darauf gastiert um 16 Uhr der Tabellenführer bei ihnen. "Sie sind zwar schwächer als im vergangenen Jahr, aber besser als in der Hinrunde", sagt Werscheck. "Und sie haben sich gut entwickelt und werden im Vergleich zu Magdeburg eine Steigerung für uns darstellen." Doch auch seine Mannschaft wolle sich weiter verbessern, um - und wieder weist er auf den "Showdown" hin - gegen Bitterfeld ihre Top-Form abrufen zu können.

Das alles ist aber noch Zukunftsmusik. In Frankfurt wird Asien-Urlauber Thomas Stark wieder zum Kader gehören. Ob er zu einem Einsatz kommt, steht noch nicht fest. "Aber es ist wichtig, ihn als Mittelblocker-Alternative wieder mit dabei zu haben", sagt Werscheck, der auch Svante Renzelmann nach überstandener Zahn-OP wieder mit an Bord hat. Weiterhin fehlen allerdings Alexander Walkenhorst nach seiner Ellenbogen-Operation und Christian Gosmann vor seiner Schulter-OP. Er hatte monatelang versucht, um einen Eingriff herumzukommen, muss nun wegen eines eingerissenen Knorpels im Schultergelenk doch unters Messer. "Es ist natürlich blöd zuzuschauen. Der einzige Trost ist, dass es so gut läuft", sagt der Diagonalangreifer.

Und es gibt noch einen weiteren kleinen Trost - das jedenfalls hat der 23-Jährige am vergangenen Sonntag herausgefunden. Während er nach dem Schlusspfiff der erste am Verkaufsstand war und so noch eine Portion Currywurst absahnte, gingen die meisten seiner fitten Teamkollegen leer aus. "Einen Vorteil muss man ja haben, wenn man schon nicht spielen kann", kommentierte Gosmann grinsend.

(sbi)
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