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Motoball Europas Top-Teams zu Gast in Solingen

Solingen · Seit dem Jahr 2007 gibt es Segwaypolo, seit 2009 in der Klingenstadt, die Vereinsgründer Glabisch "Hochburg" nennt.

 Beim Segwaypolo sind die Teams gemischt - wie hier beim Training zwischen den Blade Pirates und Blade Dragons aus Solingen.

Beim Segwaypolo sind die Teams gemischt - wie hier beim Training zwischen den Blade Pirates und Blade Dragons aus Solingen.

Foto: Stephan Köhlen

Segwaypolo ist noch eine sehr junge Sportart, aber Solingen hat in der Szene bereits einen klangvollen Namen. Das liegt vor allem an den hier beheimateten Blade Pirates, die im Jahr 2011 Weltmeister und im Jahr darauf Vizeweltmeister waren, und inzwischen mit den Blade Dragons den Verein Segwaypolo Bergisches Land bilden. Und dieser richtet von Samstag bis Montag auf der Anlage am Weyersberg den Europa-Cup aus, zu dem zwölf der besten Mannschaften des Kontinents erwartet werden (siehe Info-Kasten).

Michael Glabisch ist Kapitän der Pirates und 1. Vorstand. Er brachte die Sportart im Jahr 2009 in die Klingenstadt. "Ich habe ganz zu Anfang eine Segway-Tour zum Geburtstag geschenkt bekommen und fand das toll", sagt der gebürtige Düsseldorfer. "2009 habe ich dann die WM in Köln besucht und da gewusst: Das ist es. Daraufhin habe ich andere Verrückte eingeladen, das zu probieren, und es ist gewachsen." In der Spitze waren es vier Mannschaften, die auf einer Anlage in Oberburg trainieren, inzwischen sind es "zwei etwas zu volle. Wir wären durchaus bereit, wieder vier Teams zu etablieren", sagt Glabisch.

Der Europa-Cup soll helfen, "Polo im Bergischen weiter zu verankern". Anders als bei einer Europameisterschaft sind hier nicht Länder, sondern Mannschaften aus verschiedenen Ländern zu Gange. "Bei der WM letztes Jahr in Köln wurde auf zwei Plätzen gespielt", erinnert Glabisch. "Bei uns sind es diesmal vier Plätze, auf denen zeitgleich gespielt wird. Das ist von den Polo-Spielen her schon mit das Größte, was es bisher an Spielen gab." Der 47-Jährige ergänzt: "Solingen ist ja eine kleine Hochburg im Segwaypolo. Auch dank der Stadt und ihren Mitarbeitern wie Horst Schulten oder Gregor Wehning. Und wir sind auch ein sehr angenehmer Partner."

Außer natürlich, wenn es um den Titel beim Europa-Cup geht, denn den würden die Solinger natürlich gern in der Klingenstadt halten. Immerhin gehören sie zu den Favoriten, die Glabisch als die ausmacht, die "am meisten Pokale gewonnen haben", und zu denen er auch die Balver Mammuts zählt. "Grundsätzlich ist das Feld aber recht eng", sagt der Pirates-Kapitän. Am Sonntagabend werden sich die Kontrahenten aber gemeinsam amüsieren, wenn sie das Public Viewing der Fußball-EM im Theater besuchen.

Völlig ernst wird Glabisch aber, wenn er erklären soll, warum Segwaypolo ein richtiger Sport ist, wo doch der Elektro-Roller die eigentliche Arbeit macht. "Jeder der schon mal zwölf Runden Kart gefahren ist, weiß, dass das anstrengend ist", hält er dagegen. "Und beim Skifahren braucht man für den Berg runter ja auch keine Kraft und muss nur ein bisschen wedeln. Aber am Ende des Tages weiß man, was man da für einen Leistungssport betrieben hat." Glabisch erklärt mit Blick darauf, dass das Segway mit dem Körper gelenkt wird: "Man steht zwar nur auf dem Gerät, aber es ist wahnsinnig viel Bewegung im Körper. Das ist muskulär schön verteilt. Das ist tatsächlich Sport, und wir brauchen auch Pausen - nicht nur zum Aufladen der Segways." Dennoch sei der Sport "relativ einfach zu lernen", wenn man das nötige Talent habe, und gar nicht so teuer, weil es an dem Gerät keinen Werteverlust gebe. "Das sind ganz normale Leute bei uns, von 16 Jahren bis Ende offen. Und wir haben gemischte Teams", sagt Glabisch und ergänzt lachend: "Deswegen ist es ein Gentleman-Sport. Man benimmt sich einfach besser, wenn Frauen dabei sind."

(ame)
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