Lokalsport Entspanntes Heimrennen für Müller

Solingen · Die 21-Jährige gewinnt das 1. MTB-Eliminator-Rennen von Velo Solingen. Einen Schock gibt es in der Männerkonkurrenz.

 Majlen Müler war nicht nur in dieser Szene vorne: Bei ihrem Heimrennen siegte sie auf dem Dorper Hof in der Frauenklasse.

Majlen Müler war nicht nur in dieser Szene vorne: Bei ihrem Heimrennen siegte sie auf dem Dorper Hof in der Frauenklasse.

Foto: Stephan Köhlen

Majlen Müller steht am Dorper Hof in den Startlöchern. Die 21-Jährige wartet auf das Signal, dann geht es los. Die Lizenz-Moutainbikerin tritt in die Pedale und hängt Nina Kornatzki und Valerie Feldhaus spielend ab. Sie biegt als Erste in das kurze Waldstück ein und bringt das Rennen ohne große Mühe auch auf den abschließenden Metern im Inneren des Ovals zu Ende, um als Siegerin über die Ziellinie zu gehen. Nein, dramatisch war das Finale der weiblichen Lizenzfahrerinnen nun wirklich nicht.

"Das war uns fast klar, dass da nicht viel mehr Konkurrenz kommen würde", erläutert Müller. "Das Rennen ist ja noch kein Riesen-Event. Es muss sich erst einmal etablieren." Die Sprint-Disziplin ist im Mountainbike-Bereich noch recht neu. Das bisherige olympische Cross-Country-Rennen, das der Verein jährlich rund um den Halfeshof organisiert hatte, musste in diesem Jahr aufgrund des Wegfalls eines Sponsors ausfallen. Deshalb hat Velo Solingen mit dem sogenannten Sprint-Eliminator eine Veranstaltung ins Leben gerufen, die weniger Aufwand erfordert.

Bei den Frauen ist aber nicht wirklich jemand ausgeschieden, wie der Name "Eliminator" es suggeriert. Denn in der Lizenzklasse gingen nur drei Fahrerinnen an den Start. "Das ist natürlich schade, aber keine große Überraschung", meint die Velo-Moutainbikerin. "Es hat trotzdem viel Spaß gemacht und ist auch eine gute Trainingseinheit für mich."

Denn im Winter hat Majlen Müller nicht so trainiert, wie in der Vergangenheit. Grund ist der Fokus auf ihr Studium, nachdem sie überraschend aus dem U 23-Nationalkader gestrichen worden war. "So, wie das gelaufen ist, verdirbt es einem auch ein bisschen die Lust", sagt die Wuppertalerin, die trotz der Silbermedaille bei der Deutschen Meisterschaft nicht mehr im Kader ist.

Mit dem ambitionierten Radsport will Müller freilich trotzdem nicht aufhören: "Ich stehe bei Sponsoren auch in der Pflicht, also steht das gar nicht zur Debatte". Das Heimrennen ist für die 21-Jährige Entspannung. "Die Startfelder sind zwar nicht besonders groß, aber die Atmosphäre ist doch sehr angenehm." Einziger Schockmoment war der Sturz im Finale der Männer. Sean Feldhaus stürzte im Vierkampf mit Sebastian Mordmüller, Florian Kortüm und Fabian Brzezinski so schwer, dass er mit starken Rückenschmerzen ins Klinikum gebracht werden musste. "Zum Glück hat sich später herausgestellt, dass er nur eine starke Prellung davongetragen hat", sagt Velo-Vorsitzender Andreas Jacob. Das Finalrennen wurde nicht wiederholt. Darauf verzichteten die anderen Fahrer.

Mehr los als bei den Lizenzfahrern war in der "Fun-Klasse". Im Hobbybereich waren 26 Teilnehmer auf der Strecke - mehr als in allen Nachwuchsklassen. "Insgesamt hatten wir etwa 100 Starter. Das ist für den Anfang in Ordnung", meint Jacob. "Mehrere Hundert hätten uns womöglich bei unserer Premiere auch überfordert." Ob es die Veranstaltung auch im kommenden Jahr gibt? "Es ist zu früh, darüber zu sprechen. Wir werden aber zeitnah eine Auswertung vornehmen und darüber beratschlagen."

Gerne würde der Radsportverein aber sein Cross-Country-Rennen am Halfeshof 2017 wieder aufleben lassen. "Die Planungen laufen weiter in diese Richtung", stellt Jacob klar. Majlen Müller fände es schön, kann es sich aber kaum vorstellen. "Personell stoßen wir da an unsere Grenzen. Ein paar Leute im Verein mussten sich immer Urlaub nehmen, um die Strecke und das Ereignis vorzubereiten. Da bräuchten wir schon einige Helfer mehr."

(trd)
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