Lokalsport Die Saison der Solingen Alligators ist beendet

Solingen · Im fünften und entscheidenden Duell der Viertelfinalserie verliert der Baseball-Bundesligist mit 4:8 bei den Heidenheim Heideköpfen.

 Sein Homerun im fünften Spiel gegen Heidenheim konnte es gestern nicht mehr retten. Die Solingen Alligators unterlagen zum ersten Mal seit 2004 im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft.

Sein Homerun im fünften Spiel gegen Heidenheim konnte es gestern nicht mehr retten. Die Solingen Alligators unterlagen zum ersten Mal seit 2004 im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft.

Foto: Stephan Köhlen

Über den diesjährigen Play-off-Modus in der Baseball-Bundesliga hatten sich die Solingen Alligators bereits im Vorfeld des Viertelfinals gegen die Heidenheim Heideköpfe geärgert. Als Zweiter der Nord-Liga waren die Klingenstädter die besser platzierte Mannschaft, doch die letzten drei Spiele der Best-of-Five-Serie (drei Siege zum Weiterkommen nötig) waren in Heidenheim angesetzt. Ein nicht zu unterschätzender Nachteil - gerade in einem entscheidenden fünften Duell. Die Alligators fielen gestern genau dieser merkwürdigen Regel zum Opfer. Sie verloren das finale Duell mit 4:8 und schieden damit zum ersten Mal seit 2004 im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft aus.

 André Hughes ist in der Bundesliga immer noch eine Macht.

André Hughes ist in der Bundesliga immer noch eine Macht.

Foto: Kölhlen

1:1 war der Serienstand vor dem Wochenende gewesen. Die dritte Partie hatten die Solinger am Samstag 11:4 gewonnen (siehe Zusatzartikel: "Der ewig Unterschätzte gewinnt erneut"), die vierte gestern 1:5 verloren. Erneut hatte das Team gegen den starken Heidenheimer Werfer Wes Roemer kaum eine Chance. Drei Treffer waren der Mannschaft gelungen - zu wenig, um siegreich zu sein. Also musste beim Serienstand von 2:2 die fünfte Partie über den Einzug ins Halbfinale entscheiden. "Das ist natürlich großer Mist, dass wir dann direkt im Anschluss wieder spielen müssen - und dann auch noch auswärts", meinte Alligators-Werfer André Hughes, der im dritten Duell auf dem Wurfhügel gewonnen hatte.

Die Heidenheimer hatten den Schwung des Sieges im Rücken und dazu ihre heimischen Fans. Die Alligators waren auf dem Papier Heimteam, durften also stets nach den Heidenheimern schlagen. Doch der gewünschte Vorteil, den die besser platzierte Mannschaft im Entscheidungsspiel haben sollte, fehlte völlig. Die Gastgeber markierten gleich im ersten Durchgang das 1:0 per Homerun von Sascha Lutz. Juan Pichardo, der das finale Spiel auf dem Wurfhügel startete, warf ordentlich, wurde aber einige Male kalt von den Gastgebern erwischt. Auch im zweiten Durchgang schlug Phillip Howard den Ball zum Homerun aus dem Stadion - 3:0. Im fünften Abschnitt folgte das 4:0.

Die Alligators setzten dem wenig entgegen. Im dritten Spiel der Serie hatten die Solinger noch sehr erfolgreich gegen Johannes Krumm auf dem Heidenheimer Mound getroffen. Doch 24 Stunden später präsentierte sich Krumm besser. Er traf die Strike-Zone und kämpfte sich auch aus kritischen Situationen erfolgreich heraus. Daniel Sanchez versuchte im ersten Abschnitt zum Ausgleich zu laufen, wurde aber an der Home-Plate ausgeworfen. Im vierten Durchgang kamen Wayne Ough und Nolan Lang auf Base. Julian Steinberg verpasste es, seine Mitspieler nach Hause zu schlagen.

Nach vier Durchgängen war Krumms Arbeitstag beendet, und die Alligators bekamen es mit Julius Spann zu tun. Der mühte sich mehr als sein Vorgänger. Florian Götze verkürzte per Homerun auf 2:4. Fortan hatten die Gäste in jedem Abschnitt gute Gelegenheiten. Zunächst erhöhte aber der amtierende Deutsche Meister. Pichardo war inzwischen von Nils Hartkopf auf dem Wurfhügel abgelöst worden. Der Werfer konnte am 2:5 aber nichts machen. Sanchez leistete sich bei zwei Aus einen Feldspielfehler, den James McOwen bei seinem nächsten Schlag bestrafte.

Dennoch wurde es noch dramatisch. Dustin Hughes und Lang verkürzten mit zwei erfolgreichen Schwüngen auf 4:5. Heidenheim profitierte im Gegenzug erneut von einem Solinger Feldspielfehler, der den 4:6-Rückstand einläutete. Im letzten Durchgang war es Terrell Joyce, der weit über den Zaun im rechten Außenfeld schlug und damit das 8:4 für Heidenheim erzielte. Die Solinger hatten noch eine letzte Chance. Hughes und Lang kamen auf Base, doch Ough schlug in ein Double-Play, bei dem gleich zwei Läufer ausgemacht wurden. Ins finale Aus lief Julian Steinberg, und Heidenheim jubelte.

"Es ist schon bitter", meinte André Hughes. "Wir hatten uns ausgerechnet, das Halbfinale zu erreichen. Speziell, weil Heidenheim jetzt auch nicht so stark gespielt hat." Im Entscheidungsspiel nutzten die Solinger allerdings ihre Chancen nicht. "Und wir wurden für Fehler bestraft." Drei unterliefen der Truppe. Satte fünf verzeichneteten die Heideköpfe.

(trd)
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