Lokalsport BHC-Nationalspieler fordern eine Verkleinerung der Liga

Solingen · Während heute die Europameisterschaft in Polen startet, ist hierzulande eine Debatte über die zu hohe Belastung der Handballer entbrannt, die mittlerweile auch den Bergischen HC erreicht hat. Zwar sind die "Löwen" weder international aktiv, noch stellen sie wie andere etliche Nationalspieler, aber dennoch betrifft die Thematik wichtige Akteure des Abstiegskandidaten.

So die Isländer Björgvin Gustavsson und Arnor Gunnarsson. Gustavsson sagte am Rande des Länderspiels gegen Deutschland, dass er aufgrund der zahlreichen Spiele innerhalb kürzester Zeit eine Verkleinerung der Liga herbeisehnt. "Die Situation für den Handball allgemein ist schwer, aber der Sport braucht gerade die großen Turniere", so der Torhüter, der damit auf eine mögliche Rhythmusänderung der Meisterschaften im Januar anspielte. Die gilt jedoch als nahezu ausgeschlossen, denn EHF und IHF, also den austragenden Verbänden, würden hohe Einnahmen fehlen. "Es muss aber irgendeine Lösung her", fordert der 30-Jährige.

Sein Vereinskamerad bläst ins gleiche Horn, obwohl eine Verkleinerung der Bundesliga den eigenen Arbeitsplatz gefährden könnte. Aber Gunnarsson fügt an: "Wenn wir die großen Turniere oder, wie in diesem Jahr, Olympische Spiele haben, wird der Handball auch global größer. Nur so kann das funktionieren."

Derweil ist für Gustavsson klar, "dass man das in Deutschland nur schwer verkaufen kann, vor allem mit Blick auf die Weihnachtsspiele" und ergänzt mit Blick auf seine isländischen Mitspieler, die in der französischen Liga aktiv sind: "Die kommen mit drei Wochen Pause zu uns, können sich richtig erholen und das auch genießen. Wir nicht."

Mit Argusaugen blicken daher die Verantwortlichen des BHC ins Nachbarland und hoffen, dass Gustavsson und Gunnarsson, sowie Abwehrchef Ace Jonovski ohne Blessuren bleiben. Letzterer trifft heute um 18 Uhr mit Mazedonien auf Titelverteidiger Frankreich, Island um 18.15 Uhr auf Norwegen.

(RP)
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