Handball BHC II jubelt, Aufderhöhe trauert

Solingen · In der Handball-Oberliga fährt die Reserve des Bundesligisten einen klaren Sieg ein, der Aufsteiger verliert knapp.

 Ole Völker (2. von rechts) war in Reihen des BHC II oft nur mit unfairen Mitteln zu stoppen.

Ole Völker (2. von rechts) war in Reihen des BHC II oft nur mit unfairen Mitteln zu stoppen.

Foto: Stephan Köhlen

Bergischer HC II - Unitas Haan 33:29 (19:14). Das nächste Derby in der Handball-Oberliga war für die BHC-Reserve deutlich angenehmer als die 21:22-Niederlage vor Wochenfrist gegen den TSV Aufderhöhe. Im Heimspiel gegen Unitas setzte sich die von Patrick Luig trainierte Truppe souverän durch. Gestützt auf eine bewegliche 5:1-Abwehr mit den aufmerksamen Torhütern Tobias Joest und Sebastian Büttner lief es auch im Angriffsspiel meist wie geschmiert. Zunächst nutzte Felix Korbmacher auf halblinks die Passivität der Gäste, nach seinem dritten Tor zum 7:3 nach knapp zehn Minuten nahm Haan bereits die erste Auszeit. Es brachte herzlich wenig.

Zwar schied Korbmacher kurze Zeit später mit einer Verletzung am linken Fuß aus, doch für ihn übernahm Ole Völker die Rolle des Torjägers. Mit seinem "Zappel-Wackler" war der Halblinke für Haan kaum greifbar, nach seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 14:8 nahmen die Gäste die zweite Auszeit. Die verpuffte ebenso wie die erste, die Gastgeber setzten sich unter anderem über 16:9 souverän ab. Erst zwei Zeitstrafen - wobei die gegen Tim Lindner wegen Ballwegwerfens höchst umstritten war, da der BHC-Linksaußen die Kugel just in dem Moment zu einem Pass nach vorne geworfen hatte, als die Schiedsrichter auf Freiwurf entschieden hatten - brachten die Hausherren ein wenig aus dem Tritt. So war die Führung zur Pause knapper, als es das Spiel war. Die BHC-Zweitvertretung war schlicht schneller und ideenreicher als die Gäste. Beispiel: Der Treffer zum 21:16, den Völker nach Kempa-Pass von Jan Blum erzielte, war ein Highlight, für das Unitas in keiner Phase sorgen konnte.

Für ein kuriosum sorten indes die Schiedsrichter, die beim Stand von 29:25 eine Zeitstrafe gegen Büttner wegen eines angeblich falschen Wechsels aussprachen - die Linie, die er zum Gang zurück aufs Feld nutzte, ist die Wechselmarkierung in der Wittkulle, die, die der Unparteiische meinte, gehört zur Coaching-Zone. "Eine krasse Fehlentscheidung", kommentierte Luig sehr zu Recht. So wurde es noch einmal spannend, da der BHC mit zwei Mann weniger auf dem Feld stand - Christopher Hindrichs machte aber mit seinem Treffer über das "falsche" Bein zum 30: 27 alles klar.

So konnte Luig ein positives Fazit ziehen: "Haan ist nur in Überzahl rangekommen. Tim Lindner hat von linksaußen wichtige Tore gemacht, und Christopher Hindrichs hat Verantwortung übernommen und richtige Entscheidungen getroffen."

ART Düsseldorf - TSV Aifderhöhe 23:22 (13:11). Wesentlich intensiver verlief die Partie in der Landeshauptstadt. Auf sehr hohem Niveau und mit viel Tempo begegneten sich die Kontrahenten, am Ende setzten sich die Hausherren durch. Es war aber ein dankbar knapper Erfolg. Vom 17:20-Rückstand in der 52. Minute ließen sich die Aufderhöher nicht stören, Linksaußen Andreas Liebsch verkürzte mit zwei Treffern auf 19:20. Beim Stand von 20:21 hatte Frank Berblinger den Ausgleich auf der Hand, der Routinier scheiterte aber an ART-Torwart Jascha Schmidt, im Gegenstoß erhöhten die Hausherren auf 22:20. Eingangs der Schlussminute kassierten die Düsseldorfer beim Stand von 23:21 eine Zeitstrafe, Tim Zulauf verkürzte und im nächsten Angriff pfiffen die Unparteiischen dem ART ein Stürmerfoul ab - so hatten die Gäste noch 18 Sekunden Zeit, den Ausgleich zu markieren. Sie ließen diese Chance aber ungenutzt, Liebsch ging ins Eins-gegen-eins, Schmidt parierte, den folgenden Freiwurf musste Kris Zulauf direkt nehmen und warf ihn über Mauer uns Tor.

TSV-Trainer Max Ramota atmete hernach erst einmal tief durch. "Sicher war der Sieg des ART nicht unverdient, sie waren in der ersten Halbzeit einen Tacken besser. Wir zwar in der zweiten, aber wenn du die Hundertprozentigen nicht machst, gewinnst du nicht. So ist Handball", meinte der ehemalige Bundesligaspieler, der wusste: "In Anbetracht der Chancen, die wir hatten, hätten wir am Ende etwas mitnehmen können, vielleicht sogar müssen. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, aber vielleicht waren wir anfangs nicht ganz so präsent, wie ich mir das vorstelle. Wir haben den nächsten Schritt gemacht, aber nichts mitgenommen."

(ame)
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