Bergischer Hc Im Pokal den nächsten Schritt machen

Solingen · Handball-Bundesligist BHC ist morgen (19.30 Uhr) beim Zweitligisten Nordhorn-Lingen der Favorit.

 Jan Artmann und der BHC wollen mit einem Sieg morgen in Nordhorn ins Viertelfinale des DHB-Pokals springen.

Jan Artmann und der BHC wollen mit einem Sieg morgen in Nordhorn ins Viertelfinale des DHB-Pokals springen.

Foto: Stephan Köhlen (Archiv)

Drei Schritte darf man im Handball machen, dann muss man entweder prellen oder den Ball loswerden. Zwei Schritte hat der Bergische HC bislang gemacht, meint sein Trainer Sebastian Hinze. Und zwar auf dem Weg aus dem Tief, auch wenn er das selbst so nicht sagen mag. "Das Ziel ist, auf den zweiten Schritt, den wir jetzt am Wochenende gemacht haben, noch etwas draufzupacken, und mit kleinen Fortschritten da wieder rauszukommen." Was das "da" ist, verschweigt der Trainer, angesichts von fünf Niederlagen in Serie in der Handball-Bundesliga - die jüngste gab es am Samstag mit dem 27:29 gegen den HSV Handball - dürfte es aber nicht vermessen sein, von einem Tief zu sprechen.

Gut, dass morgen nicht in der Liga, sondern im nationalen Pokal gespielt wird, wo das Achtelfinale den BHC zum Zweitligisten HSG Nordhorn-Lingen führt. "Das Spiel gegen den HSV war ein Fortschritt", sagt Hinze, der die ungleich deprimierenderen Auftritte gegen Balingen (30:35) und Wetzlar (28:19) im Blick hat. "Da gab es wieder Sachen, die wir uns zurückerarbeitet haben. Grundtugenden, wie die Bereitschaft in der Abwehr und daraus nach vorne zu spielen. Das hat nicht in Perfektion geklappt, sonst hätte es zu einem Sieg gereicht. Aber es war ein Fortschritt. Klar zählen im Sport am Ende Ergebnisse, und im Pokal braucht man ein richtiges Ergebnis und ist eine Runde weiter."

Hinze hat sich den Gegner am Sonntag noch live angesehen und weiß: "Das ist eine sehr, sehr stabile Zweitliga-Mannschaft mit sehr viel Erfahrung, auch Erstliga-Erfahrung. Außerdem ist sie eingespielt, was zu Hause ein Faktor sein kann. Nordhorn hat immerhin auch den HSV, gegen den wir verloren haben, ausgeschaltet, und steht also zu Recht im Achtelfinale. Uns erwartet eine ausverkaufte Halle und eine Mannschaft, die sich zerreißen und für dieses eine Spiel alles geben wird." Das soll nach Auffassung des Trainers natürlich auch für das eigene Team gelten: "Wir werden uns zerreißen für den Sieg. Wir wollen ins Viertelfinale, und wenn wir das schaffen, glaube ich, dass uns das gut tun wird." Wichtig: "Aus so einer Phase kommt man nur mit 100 Prozent raus. In einer guten Phase reichen dagegen vielleicht auch 96, 97 Prozent für einen Sieg."

Mit Prozenten kennt sich auch Jan Artmann aus: "Wir dürfen den Gegner nicht unterschätzen, Nordhorn ist stark. Wir müssen alles reinwerfen und uns hundertprozentig der Herausforderung stellen." Der Linksaußen ergänzt: "Die Zielsetzung ist, den Mittwoch erfolgreich zu gestalten. Da können wir uns Selbstvertrauen holen. Gegen Hamburg haben wir ein ganz gutes Gesicht gezeigt. Daraus können wir viel mitnehmen und müssen uns weiter steigern. Wir geben Vollgas, und dann ist es wieder gut."

In Nordhorn fehlen die Langzeitverletzten Christian Hoße und Kristian Nippes, bei Alexander Hermann wird es "für die Abwehr sicher reichen", erläutert Hinze, bei Viktor Szilágyi ist es "die gleiche Situation wie vorher: Er hat eine Fersenentzündung, und die geht von einem Spiel natürlich auch nicht weg. Wir wollen ihn so einsetzen, dass er uns helfen kann." Ein dickes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Abwehrspieler Ace Jonovski (Achillessehnenprobleme).

Nichtsdestotrotz ist der BHC beim Zweitligisten natürlich favorisiert. Mit Blick auf die generelle "Phase" meint Hinze: "Jetzt gilt die absolute Fokussierung und das Halten an Absprachen, ohne dass die Freiheit vorne verloren geht. Das war gegen den HSV schon gut. Das war eines unserer besten Spiele im Positionsangriff. Dass wir den Abschluss verbessern müssen, ist klar, aber das ist in solchen Phasen immer so. Das lösen wir nicht mit Schusstraining, sondern indem wir alles andere lösen."

(ame)
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