Bergischer Hc Gutbrod sieht eine Chance für den BHC

Solingen · Am Sonntag (17.15 Uhr) empfängt der Drittletzte der Handball-Bundesliga den Deutschen Meister Rhein-Neckar Löwen in der Wuppertaler Unihalle. Die Hausherren brauchen eine Top-Leistung - und eine nicht so gute des Gegners.

 Fabian Gutbrod ist für seine Rückraumwürfe gefürchtet. Gegen die Rhein-Neckar Löwen geht der Halblinke aber eventuell auch an den Kreis.

Fabian Gutbrod ist für seine Rückraumwürfe gefürchtet. Gegen die Rhein-Neckar Löwen geht der Halblinke aber eventuell auch an den Kreis.

Foto: Imago (Archiv)

Die schlechte Nachricht vorneweg: "Moritz Preuss fällt aus", sagt Sebastian Hinze, Trainer des Handball-Bundesligisten Bergischer HC vor dem Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen am Sonntag (Unihalle Wuppertal, 17.15 Uhr) über seinen Kreisläufer. "Er hat schon länger Fußprobleme, und wir haben es jetzt mit einem Belastungstest versucht, aber es hat nicht gereicht."

So steht gegen den Deutschen Meister in Uros Vilovski nur ein gelernter Kreisläufer im Kader, als Alternativen sieht Hinze Linksaußen Jan Artmann und den Halblinken Fabian Gutbrod. "Gudi hat das über längere Phasen schon mal gemacht, wenn wir nur einen Kreisläufer hatten. Ich glaube auch sogar schon gegen die Rhein-Neckar Löwen."

Aber auch auf seiner angestammten Position im linken Rückraum konnte Gutbrod in den vergangenen Tagen in Ruhe arbeiten. Der 28-Jährige war nicht wie sieben seiner Mitspieler auf Länderspielreise und konnte so weiter daran feilen, nach seinem Innenbandriss im Knie wieder zu alter Stärke zu finden. "Top-fit bin ich noch nicht, das wäre schön", sagt der Zwei-Meter-Mann. "Das ist aber halt auch ein Prozess. Wenn man länger verletzt ist, geht es nicht von null auf hundert Prozent." An den Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen in selber Spielstätte in der Saison 2013/14 erinnert sich der Halblinke zwar noch gerne, aber: "Das hat für das Spiel am Sonntag keine Bedeutung." Die Rollenverteilung, die den Drittletzten BHC als klaren Außenseiter gegen den Deutschen Meister sieht, findet Gutbrod gar nicht mal so schlecht: "Für uns ist das eine komfortable Situation. Der Druck ist trotz der Tabellensituation nicht bei uns. Wir werden versuchen, unser Maximum herauszuholen und dann sehen, was geht. Wenn wir ans Optimum kommen, ist was drin."

Das sieht sein Trainer ähnlich: "Wir brauchen eine Top-Leistung, aber dann gibt es Sachen, die nicht abhängig von uns sind. Wir bräuchten dann auch eine nicht so gute Leistung von den Rhein-Neckar Löwen. Wenn beide eine Top-Leistung bringen, wird es wohl nicht für uns reichen." Hinze freut sich, dass sein Team auf halblinks mit Gutbrod und Alexander Hermann, der von der Nationalmannschaft Österreichs fit zurückgekommen ist, wieder "gut aufgestellt" ist. Ob er dazu noch Maximilian-Leon Bettin vom Kooperationspartner Bayer Dormagen holt, hat er noch nicht entschieden: "Er hat Montag und Dienstag mit uns trainiert und einen guten Eindruck gemacht. Es hängt aber davon ab, was wir planen."

Einen Einblick gibt der Trainer bereits: "Ich glaube, wir haben eine sehr gute Idee, wie wir ihren Positionsangriff stoppen können", meint Hinze. "Das Ziel ist, sie bei 20 Toren aus dem Positionsangriff zu halten. Mit unserem Abwehrsystem, unserer Flexibilität und ein paar Erfahrungen wollen wir ein gutes Rezept dafür finden. Dann ist es entscheidend, sie bei drei bis fünf Kontertoren zu halten. Und wenn wir das schaffen, ist es wahrscheinlich, dass unser Angriff gut funktioniert." Hinze weiß aber auch: "Die Rhein-Neckar Löwen haben schon die beste Abwehr. Sie ist sehr flexibel, beide Teams ähneln sich in der Abwehridee. Deswegen müssen wir sehen, dass wir viele Ballgewinne haben und einfache Tore machen, um vor allem Kim Ekdahl du Rietz, der in Top-Form ist, in der Vorwärtsbewegung stoppen zu können. Das müssen wir organisiert kriegen, dass wir das bremsen können." Vor allem in den Heimspielen sah der BHC gut gegen diesen Gegner aus. Hinze: "Es hat häufig defensiv gut funktioniert. Wir haben ein paar neue Sachen reingebracht, und ich glaube, dass das wieder funktioniert. Es ist wichtig, dass wir gut reinkommen und die Jungs sehr lange die Siegchance im Kopf haben. Dann wächst unser Selbstvertrauen mit der Stimmung in der Halle."

(ame)
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