Bergischer HC Ersatzgeschwächter BHC verliert knapp

Stuttgart · Beim TVB Stuttgart wollte der Bergische HC am Mittwochabend seine ersten Punkte in dieser Saison der Handball-Bundesliga einfahren. Doch auch aufgrund von zwei kurzfristigen, schmerzhaften Ausfällen wurde aus diesem Vorhaben nichts: Am Ende verloren die Gäste knapp mit 24:26 (13:11).

Stuttgarts Bobby Schagen jubelt über den Sieg, BHC-Torwart Christopher Rudeck und sein Halblinker Alexander Hermann haben das Nachsehen.

Stuttgarts Bobby Schagen jubelt über den Sieg, BHC-Torwart Christopher Rudeck und sein Halblinker Alexander Hermann haben das Nachsehen.

Foto: imago sportfotodienst

Ohne vier Akteure musste der BHC in der "Scharrena" genannten Spielstätte antreten: Zu den Langzeitverletzten Fabian Gutbrod (Innenbandriss) und Maciej Majdzinski (Kreuzbandriss) gesellten sich nun auch Kapitän Kristian Nippes und Linksaußen Christian Hoße (beide Schulterverletzungen) ins Krankenlager. Bitter: Auch für das Heimspiel am Samstag (19 Uhr, Unihalle Wuppertal) gegen die Füchse Berlin soll das komplette Quartett ausfallen.

Wie schwer es für den BHC ist, so viele Ausfälle auf einmal zu kompensieren, wurde in Stuttgart klar. Vor der Partie hatte Trainer Sebastian Hinze vor dem Kontrahenten gewarnt: In Ex-Nationaltorwart Johannes Bitter habe der TVB natürlich einen ausgezeichneten Torwart, das Tempospiel sei eine große Stärke, und dass unbekannt sei, wer auf halbrechts agieren würde, mache die Vorbereitung auf das Spiel nicht einfacher. Schon die ersten Minuten gaben ihm da recht: BHC-Kreisläufer Moritz Preuss scheiterte an Bitter, auf der Gegenseite verwandelte der wiedergenesene Djibril M'Bengue von halbrechts zur 1:0-Führung.

Arnor Gunnarsson konnte Bitter zum 1:1 zwar überwinden, aber der Stuttgarter blieb stark: Er parierte gegen Maximilian Hermann, der für Nippes auf halbrechts spielte, auf der Gegenseite trafen Michael Kraus und erneut M'Bengue zum 3:1. Zwar traf Alexander Hermann zum 3:2, doch anschließend musste sein Zwillingsbruder mit einer Zeitstrafe vom Feld — den fälligen Siebenmeter nutzte Bobby Schagen zum 4:2. Hinze reagierte im Angriff mit einem zusätzlichen Feldspieler auf die Unterzahl, und es wirkte: Michael Schweikardt verursachte einen Siebenmeter und bekam eine Zeitstrafe — den Strafwurf parierte aber: genau, Bitter.

Natürlich hatte auch der BHC einen Keeper im Tor, und auch Björgvin Gustavsson zeigte einige Paraden. Bei einem Doppelschlag von Bobby Schagen war er zwar machtlos, beim Stande von 3:6 aus Sicht der Gäste, entschärfte der Isländer aber einen Wurf von Kraus — und auf der Gegenseite netzten Maximilian Hermann und Tomás Babák zum Anschluss ein. Und nach einem Treffer von Tobias Schimmelbauer war es Gunnarsson vorbehalten, per Doppelschlag zum 7:7 den ersten Ausgleich seit dem 1:1 zu erzielen (20. Minute).

Es ging nun hin und her, immer wieder legte Stuttgart vor, immer wieder glichen die Gäste auch nach einem Zwei-Tore-Rückstand aus. Das änderte sich indes kurz vor der Pause, als erst Schagen zum 11:10 traf, dann Tobias Schimmelbauer per Tempogegenstoß und dann erneut Schagen, diesmal per Siebenmeter, auf 13:10 stellte (29.). Nach Maximilian Hermanns Treffer ging der BHC mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Kabine.

Und dieser Rückstand wuchs zunächst nach dem Seitenwechsel an: Über 19:15 (41.) setzten sich die Hausherren auf 21:16 (47.) ab, die Partie schien entschieden. Alexander Oelze sorgte mit einem Doppelpack aber wieder für aufkeimende Hoffnung beim BHC: Der Mittelmann verkürzte auf 18:21 (50.), kurz darauf erzielte Babák das 20:22 (52.) aus Sicht der Gäste. Die Partie war wieder offen, Stuttgart wackelte, fiel aber nicht, und nach Dominik Weiss‘ Treffer zum 24:20 (54.) hatten die Hausherren den Abstand wieder vergrößert. Wieder gab der BHC nicht auf, 25 Sekunden vor dem Ende traf Jan Artmann zum 23:25 — doch das reichte nicht mehr für Zählbares. Der ersatzgeschwächte BHC hatte in seiner Englischen Woche — Stuttgart hatte zehn Tage Pause gehabt — zwar gekämpft, aber letztendlich konnte er den Substanzverlust von vier Akteuren nicht verkraften.

(ame)
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