Bergischer HC Die Gustavssons gehen zurück nach Island

Solingen · Der Torwart verlässt den Bergischen HC im Sommer. Der Handball-Bundesligist sucht einen Nachfolger.

 Björgvin Gustavsson mit Töchterchen Emma auf dem Arm, die 2013 in Solingen geboren wurde. Mit ihr und Ehefrau Karen wird der Torwart des Bergischen HC ab dem Sommer wieder in Island wohnen.

Björgvin Gustavsson mit Töchterchen Emma auf dem Arm, die 2013 in Solingen geboren wurde. Mit ihr und Ehefrau Karen wird der Torwart des Bergischen HC ab dem Sommer wieder in Island wohnen.

Foto: Stephan Köhlen

Im Sommer war Björgvin Gustavsson in Island. Nicht ungewöhnlich, dass der Torwart des Handball-Bundesligisten Bergischer HC die spielfreie Zeit mit einer Reise in die Heimat füllt. In dieser Phase entstand mit einem seiner Sponsoren auch ein Videofilm, der im Internet zu sehen ist. Der bietet nicht nur starke Einblicke des Menschen und Sportlers Björgvin Gustavsson, der über sich selbst sagt, er sei ein schwieriges Kind gewesen und dem Handball verdanke er eigentlich sein Leben, sondern auch großartige Aufnahmen der Landschaft. Und diese wird der 28-Jährige ab dem kommenden Sommer wieder öfter zu sehen bekommen, denn er hat einen Vertrag beim aktuellen isländischen Meister Haukar Hafnarfjördur unterschrieben.

Nach vier Jahren ist im Sommer also Schluss beim BHC. Gustavsson erklärt: "Ich möchte in keiner anderen Mannschaft in der Handball-Bundesliga spielen als beim Bergischen HC. Die Rückkehr nach Island ist ein persönlicher Wunsch für mich und meine Familie." Mit Ehefrau Karen und der inzwischen dreijährigen Tochter Emma wohnt "Bjöggi" in Haan in unmittelbarer Nähe zu seinem Landsmann und Rechtsaußen Arnor Gunnarsson.

Der Abschied des beliebten Torhüters kam trotz auslaufenden Vertrages für viele Fans überraschend. Für Viktor Szilágyi nicht. "Es gab schon vor längerer Zeit Gespräche, und da kamen Signale, dass er sich vielleicht anders orientieren möchte", berichtet der Sportliche Leiter des BHC, der die Offenheit und frühe Entscheidung des Schlussmanns als professionell lobt. Szilágyi, der als Weltklasse-Rückraumspieler selbst viel herumgekommen ist, betont: "Wir respektieren das, es ist seine Entscheidung. Als Profisportler ist man oft weit weg von zu Hause, da kommt auf jeden was zu. Und in jede Entscheidung, das war bei mir nicht anders, wird die Familie miteinbezogen." Und die hatte eben den Wunsch, zurück in die Heimat zu kommen. Szilágyi ergänzt: "Das ist der Lauf der Dinge im Profisport - man trennt sich irgendwann. Beim BHC wird es weitergehen."

Natürlich beschäftigt sich der Sportliche Leiter bereits mit der Suche nach einem Nachfolger. "Unabhängig davon sind wir da schon länger dran. Bei beiden Torhütern liefen ja die Verträge aus. Mit Christopher Rudeck waren wir schnell klar, bei Bjöggi waren die Zeichen anders. Es gibt einige Kandidaten. Wir werden es kommunizieren, wenn es soweit ist. Wir werden aber definitiv einen Torhüter verpflichten."

Ob es ein ähnliches Kaliber wie der isländische Nationaltorwart wird, also eine neue Nummer eins? Szilágyi entgegnet: "Warum soll nicht Rudeck die Nummer eins sein? Das Potenzial dazu hat er, und es hängt von vielen Faktoren ab, ob und wann er es schafft. Wir wollen jemanden holen, der uns sportlich weiterhilft. Es wird keine Abstufung wie Nummer eins oder Nummer zwei geben." Solange wird sich Gustavsson weiter voll reinhängen. "Wer ihn kennt, weiß, dass er weiter alles geben wird", betont Szilágyi.

(ame)
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