Bergischer Hc BHC zieht mühelos ins Achtelfinale ein

Solingen · Die erste Runde des nationalen Pokals beendet der Handball-Bundesligist mit einem 34:16 gegen die HSG Krefeld.

 Alexander Oelze (am Ball) traf sechs Mal für den BHC gegen Emsdetten.

Alexander Oelze (am Ball) traf sechs Mal für den BHC gegen Emsdetten.

Foto: Köhlen Stephan

Björgvin Gustavsson ist in seinem Element. Der Torhüter des Handball-Bundesligisten Bergischer HC hämmert auf die Trommel, gibt den Rhythmus vor. Seine Mitspieler und die Fans zelebrieren dabei das "Hu!", das bei der Europameisterschaft in Frankreich dank der isländischen Fußball-Nationalmannschaft weltbekannt geworden ist. Deren Kapitän ist gestern in der Klingenhalle mit dabei: Der Herr der langen Einwürfe, Aron Gunnarsson, der Bruder des BHC-Rechtsaußen Arnor, macht beim rhythmischen Klatschen und "Hu"-Rufen natürlich gerne mit. "Er hatte gerade ein Trainingslager mit der Nationalmannschaft und ist für zwei Tage hergeflogen, bevor er am Dienstag gegen die Ukraine spielt", berichtet Arnor Gunnarsson. Der Isländer ergänzt mit Blick auf die in der Halle herrschenden hohen Temperaturen: "Er hat eben schon gesagt: ,Wie könnt ihr bei dem Wetter Handball spielen?' Er würde jetzt nicht mal draußen Fußball spielen wollen. So eine Hitze kennen wir nicht."

Heiß war es nur aufgrund des Wetters, die finale Partie der ersten Runde im nationalen Pokal gegen die HSG Krefeld war dagegen wenig hitzig. Schon nach zehn Minuten hatte der BHC mit einer 6:0-Führung die Partie in Richtung Sieg und Einzug ins Achtelfinale des DHB-Pokals gelenkt. Es dauerte bis 11:33 Minuten, bis dem Drittligisten der erste Treffer gelang. Am Ende unterlag er mit 16:34 deutlich.

 Björgvin Gustavsson als Taktgeber: Der Torwart (rechts) trommelte zum "Hu"-Jubel nach dem Sieg des BHC über Krefeld.

Björgvin Gustavsson als Taktgeber: Der Torwart (rechts) trommelte zum "Hu"-Jubel nach dem Sieg des BHC über Krefeld.

Foto: Stephan Köhlen

Das lag neben einer stabilen Abwehr auch an Gustavsson, der nicht nur rhythmisch trommeln kann, sondern auch sein eigentliches Handwerk versteht: Der isländische Nationaltorwart zeigte stolze 18 Paraden in seinen 60 Einsatzminuten. Und damit nicht genug - er erzielte auch noch unglaubliche vier Tore. Nahezu jedes Mal, wenn HSG-Trainer Olaf Mast seinen Torhüter zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers vom Feld genommen hatte, schlug Gustavsson zu. In der ersten Unterzahlsituation der Krefelder in der 29. Minute gleich doppelt. "So viele Tore in einem Spiel habe ich noch nicht geworfen", merkte der Keeper grinsend an und ergänzte: "Ich könnte mich daran gewöhnen. Und an das Trommeln sowieso."

Dass er den Achtelfinaleinzug derart musikalisch zelebrieren können würde, daran hatte es wie erwähnt schon früh keinen Zweifel mehr gegeben. Zu schwach war der Drittligist, der gerade einmal acht Feldspieler aufbieten konnte. Einzig Maik Schneider von halbrechts konnte mit sechs Treffern ein wenig dagegenhalten, das war aber insgesamt viel zu wenig, als dass Spannung hätte aufkommen können.

Dennoch zog der BHC durch, was dann auch Trainer Sebastian Hinze mit Blick auf den Liga-Start am Sonntag in Leipzig lobend herausstellte: "Wir haben gesagt: Egal, was der Gegner macht und wie der Spielstand ist - wir wollen in den Wettkampfmodus schalten. Wir haben bis zum Ende konsequent durchgespielt. Das hat mir extrem gut gefallen." Das galt auch für die Abwehrleistung, bei der er tags zuvor gegen Emsdetten noch Probleme erkannt hatte, die sein Team nun gegen Krefeld nicht offenbarte.

So kann der BHC gespannt auf die Auslosung des Achtelfinales blicken, die am Mittwochabend über die Bühne geht.

(ame)
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