Bergischer Hc BHC zieht ins Pokal-Viertelfinale ein

Solingen · Am Sonntag wird dem Handball-Bundesligisten, der sich in Nordhorn lange schwer tat, der nächste Gegner zugelost.

 "Na, wie hab' ich das gemacht?" - BHC-Torwart Björgvin Gustavsson zeigte gegen Nordhorn eine Top-Leistung.

"Na, wie hab' ich das gemacht?" - BHC-Torwart Björgvin Gustavsson zeigte gegen Nordhorn eine Top-Leistung.

Foto: Imago

Das Achtelfinale im Pokal des Deutschen Handball Bundes (DHB) war für den Bergischen HC anfangs ein ziemlich hartes Stück Arbeit. Bei Zweitligist HSG Nordhorn-Lingen tat sich der Bundesligist in den ersten rund 25 Minuten schwer, am Ende feierte er aber einen verdienten 24:19 (11:7)-Sieg und den Einzug ins Viertelfinale, das am kommenden Sonntag ausgelost wird.

Unmittelbar vor der Partie wurde klar, dass es für Ace Jonovski nicht reichen würde. Während sich seine Kollegen den Wurfarm warm machten, saß der mazedonische Abwehrchef nur auf der Bank und schaute zu. Die Probleme an der Achillessehne, weswegen der 34-Jährige auch unter der Woche im Training hatte aussetzen müssen, ließen keine Spielbelastung zu. So stellte Trainer Sebastian Hinze eine extrem offensive Abwehrformation, die je nach Lesart eine 3:3-, 3:2:1- oder gar eine 1:5-Deckung mit Fabian Gutbrod als einzigem Abwehrspieler hinter der Neun-Meter-Markierung darstellte. Darin gab es anfangs leichte Abstimmungsprobleme.

Und auch im Angriff war der BHC lange nicht frei von Sorgen. Das lag zum Einen an der kompakten und kampfbereiten 6:0-Abwehr der Hausherren, zum Anderen an Björn Buhrmester im HSG-Tor. Der 20-Jährige zeigte eine starke Leistung, wenngleich er auch das ein oder andere Mal "abgeschossen" wurde. So etwa von Max Weiß und Jan Artmann, die beide beim Stande von 8:7 für ihr Team in Unterzahl an der rechten und der linken Hand des Teufelskerls scheiterten. Auf der Gegenseite präsentierte sich aber auch Björgvin Gustavsson in herausragender Verfassung, der Isländer stand Buhrmester in nichts nach, hielt unter anderem den Versuch der völlig freien Luca de Boer und Patrick Miedema.

So entwickelte sich zwar kein hochklassiges, aber ein intensives Spiel, und es dauerte bis zur 20. Minute, bis Alexander Oelze mit seinem vierten Treffer die erste Führung für den Bundesligisten erzielte (7:6). Die Hausherren hielten jedoch - angefeuert von ihren frenetischen Fans - dagegen, Nils Meyer glich aus. Es sollte jedoch der letzte Treffer in Halbzeit eins sein: Jan Artmann im Gegenstoß und Viktor Szilágyi aus dem Spiel heraus stellten auf 9:7 für den BHC, Arnor Gunnarsson erhöhte, und mit der Schlusssirene von Hälfte eins war es Gutbrod, der den Ball aus dem Stand zum 11:7-Pausenstand ins Tor donnerte.

Der Halblinke erzielte nach Wiederbeginn auch den nächsten Treffer, Gunnarsson stellte gar auf 13:7. Es benötigte eine Zeitstrafe gegen Maximilian Hermann, um Nordhorn wieder ins Spiel zu bringen: Die daraus resultierende Überzahl nutzte Nicky Verjans, um mit zwei Treffern auf 9:13 zu verkürzen.

Dann wurde es ruppig: Erst kassierte de Boer nach einer Attacke gegen Gutbrod die dritte Zeitstrafe und damit die Disqualifikation, in der nächsten Abwehraktion bekam der BHC-Halblinke seinerseits glatt Rot, weil er Meyer mit beiden Händen voll im Gesicht erwischt hatte. Die Stimmung war nun richtig aufgeheizt, die Gäste blieben aber cool: Szilágyi aus dem Stand und Oelze aus dem Sprung trafen zum 16:11. Und nach Gunnarssons 19:13 zehn Minuten vor dem Ende war die Messe gelesen, auch wenn Nordhorn bis zum Ende kämpfte und Oelze beim Zwischenergebnis von 17:20 einen Siebenmeter vergab. Da wurde Szilágyi zum Faktor, der nun selber traf und Moritz Preuss am Kreis fand.

Nach der Schlusssirene tanzten die BHC-Akteure im Kreis und bejubelten den Viertelfinaleinzug. Trainer Hinze fand: "Ich habe einen verdienten Sieg meiner Mannschaft gesehen. Wir haben uns vorgenommen,das Spiel über die Abwehr zu entscheiden. Da hat Alex Hermann eine sehr, sehr gute Partie gemacht, und Björgvin hat sehr gut gehalten. In der zweiten Halbzeit sind wir gestresst worden von verschiedenen Faktoren. Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen, dass wir es nicht geschafft haben, das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Aber über Leidenschaft und Beinarbeit haben wir es geschafft, den Vorsprung zu halten und auszubauen. Ich bin zufrieden. Es war ein Pokalspiel, und da ging es darum, zu gewinnen und weiterzukommen."

(ame)
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