Bergischer Hc BHC wehrt sich nach Kräften

Solingen · Beim SC Magdeburg gibt es zum Start in die neue Saison der Handball-Bundesliga eine 25:28-Niederlage.

 Max Hermann (rechts) stoppt Marko Bezjak, Ace Jonovski (links) muss nicht eingreifen.

Max Hermann (rechts) stoppt Marko Bezjak, Ace Jonovski (links) muss nicht eingreifen.

Foto: Imago

Der Auftakt in die neue Saison der Handball-Bundesliga ist für den Bergischen HC recht ordentlich verlaufen, Punkte gab es für den sehr beherzten Auftritt beim SC Magdeburg jedoch nicht: In der mit 5740 Zuschauern bestens gefüllten Getec-Arena mussten sich die Bergischen mit 25:28 (10:13) geschlagen geben. Sie deuteten aber an, dass sie sich im Vergleich zur Vorsaison wie erwartet gesteigert haben. Denn auch ohne die nach wie vor verletzten Akteure Viktor Szilágyi, Kristian Nippes, Christian Hoße und Milos Dragas wehrte sich der BHC nach Kräften und hielt die Partie gegen eines der Top-Teams der Liga lange offen.

So gelang etwa Fabian Gutbrod zehn Minuten vor dem Ende der Treffer zum 21:23 - da hatte sich der taktische Schachzug von Sebastian Hinze bereits zum zweiten Mal ausgezahlt. Denn der Trainer der Gäste hatte den etatmäßigen Halblinken in dieser Phase auf die Mitte beordert, und der Zwei-Meter-Hüne nutzte das schnell zu zwei Toren. Mit drei Treffern in Folge war der BHC nun wieder dran.

Zu mehr reichte es aber nicht, unter anderem, weil die Bergischen den Rechtsaußen der Gastgeber, Robert Weber, einfach nicht in den Griff bekamen. Der Österreicher hatte am Ende zehn Treffer markiert. Zudem schlichen sich gerade in dieser entscheidenden Phase des Spiels Unkonzentriertheiten in der Abwehr des BHC ein - etwa, als Gutbrod einen Kullerball nicht zu fassen bekam, und Magdeburgs Kreisläufer Zeljko Musa sich mit dem Treffer zum 25:21 bedankte. Kurz darauf erzielte er auch das 26:21 - damit war die Partie dann doch zugunsten der Hausherren entschieden.

Der BHC darf sich grämen, weil mehr drin gewesen wäre, muss sich aber nicht ärgern, denn der Auftakt in die Saison war sehr ordentlich. Kleinere Abspiel- oder Fangfehler werden sicher noch im Laufe der Spielzeit ausgemerzt, und auch die Abwehr muss sich noch steigern. Offensiv war es aber vor allem dank Alexander Hermann bereits sehr stark: Der überragende Gästespieler hatte sichtlich Freude an seiner ersten Bundesligapartie und erzielte gleich mal acht Tore. Den österreichischen Nationalspieler bekam der SCM lange kaum in den Griff, erst als am Ende die Kräfte etwas nachließen, verließ ihn auch seine Treffsicherheit. Trotzdem: Das war schon eine bemerkenswert starke Leistung im allerersten Bundesligaspiel.

Deutlich mehr Partien im Oberhaus hat Björgvin Gustavsson absolviert, doch der isländische Nationaltorwart kam gestern überhaupt nicht ins Spiel. Gerade einmal drei Paraden gelangen ihm, bis Hinze ihn in der 43. Minute gegen Christopher Rudeck austauschte. Der Junioren-Nationaltorhüter toppte diese Quote in der verbleibenden Spielzeit knapp.

Die Niederlage aber nur an Gustavsson festzumachen, wäre indes falsch, allzu oft tauchten die Spieler auch einfach frei vor dem Tor des BHC auf. Neben einigen noch vorhandenen Abstimmungsschwierigkeiten in der Abwehr spielte irgendwann auch der Kräfteverschleiß eine Rolle. Und da in der Endphase auch noch Max Weiß, der einen wuchtigen Wurf von seinem Mittelmann Alexander Oelze an den Kopf bekommen hatte, ausfiel, fehlte Hinze in seinem ohnehin dezimierten Kader eine weitere Wechselalternative. "Er hat den Ball aufs Auge bekommen und ist auf dem Weg ins Krankenhaus, um das abchecken zu lassen", berichtete der Trainer nach dem Spiel. Bleibt zu hoffen, dass Kreisläufer Weiß nicht auch noch ausfällt, denn die Personaldecke ist auch so schon dünn genug. Und die Aufgabe am Sonntag im Heimspiel gegen Flensburg-Handewitt wird sicher nicht einfacher als gestern.

(ame)
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