Bergischer Hc BHC unterliegt im Finale des Pierburg-Cups

Solingen · Einem 30:29-Sieg gegen den TBV Lemgo folgt eine 27:31-Niederlage im Endspiel gegen Gummersbach.

 Dem VfL Gummersbach gelang es im Finale, Lücken in der BHC-Abwehr zu finden. Hier kann Uros Vilovski Simon Ernst nicht halten.

Dem VfL Gummersbach gelang es im Finale, Lücken in der BHC-Abwehr zu finden. Hier kann Uros Vilovski Simon Ernst nicht halten.

Foto: Lothar Berns

Der Hallensprecher beim Pierburg-Cup in Neuss war bester Laune. "Wo sind die Fans des Bergischen HC", fragte er vor dem Gruppenspiel gegen den TBV Lemgo. Die etwa 50 mitgefahrenen BHC-Fans ließen sich nicht lumpen und polterten laut los. Dann fuhr der Sprecher fort: "Wo sind die Fans des TBV Lemgo"? Zu hören war eine einsame Tröte. Eine amüsante Situation. "Sag' mir doch gleich deinen Namen, dann begrüße ich dich persönlich", schallte es aus den Lautsprechern.

Ganz so locker ließen es die Handball-Erstligisten in ihrer Partie nicht angehen. Nach dem 32:18-Erfolg der Bergischen über Bayer Dormagen benötigte die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze noch einen weiteren Sieg zum Finaleinzug. Der BHC kam hervorragend ins Spiel. Fabian Gutbrod traf zum 1:0. Danach setzten Alexander Oelze und Moritz Preuss offensiv die Akzente. Wenn Preuss nicht vom Kreis traf, wurde er gefoult, und Oelze verwandelte den Siebenmeter. Zudem schien der Spielmacher auch aus dem Rückraum nach Belieben zu treffen.

Für die Lipperländer kam nur Lukas Zerbe von rechtsaußen drei Mal zum Erfolg, profitierte dabei aber auch von einigen glücklichen Abprallern, denn BHC-Torhüter Christopher Rudeck hatte direkt mit starken Paraden begonnen. Lemgo fiel nicht viel ein gegen die 5:1-Abwehr der Bergischen, so dass Florian Kehrmann früh reagierte.

Der TBV-Trainer nahm im Angriff stets seinen Torhüter zu Gunsten eines siebten Feldspielers hinaus. Eine Maßnahme, die den BHC vor eine völlig neue Herausforderung stellte. Hinze stellte eine 6:0-Abwehr mit Uros Vilovski im Deckungszentrum dagegen. Das Rezept ging auf. Zwar kam Lemgo immer mal wieder heran, doch die Bergischen behielten mit zwei Ausnahmen die Kontrolle. Nach dem 15:11 von Gutbrod verlor die Truppe ein wenig den Faden, was die Lipperländer auf ein Tor heranbrachte. Ihnen blieb sogar der letzte Angriff vor der Sirene, den sie allerdings nicht mehr nutzten.

So ging es mit 16:15 in die Pause, aus der die Bergischen gestärkt herauskamen. Zugang Tomas Babak spielte nun auf der Mitte. In Unterzahl fiel zwar das 16:16, doch Alexander Hermann und zwei Mal Kristian Nippes stellten auf 19:16, ehe Babak das schönste Tor des Tages markierte. Mit einer Drehung kam er an Freund und Feind vorbei an den Kreis und versenkte die Kugel zum 20:16. Zwar nahm der BHC in der Schlussphase den einen oder anderen Wurf zu früh, dramatisch wurde es nicht mehr. Ein 30:25-Vorsprung schmolz nur noch auf 30:29 herab.

"Mit dem Angriff bin ich bis auf ein paar Minuten sehr zufrieden", meinte Sebastian Hinze. "In der Abwehr haben wir Lemgo früh dazu gebracht, etwas auszuprobieren." Die Variante, mit sieben Feldspielern zu agieren, entschärfte die Truppe mit der 6:0-Abwehr aber effizient. "Da haben wir sehr kompakt gestanden - bis auf die letzten fünf Minuten." Ob diese taktische Maßnahme auch für den BHC eine Option wäre? "Es ist eine gute Sache, wenn wir Probleme kriegen, weil man im Angriff dann sehr strukturiert spielen muss."

Im Finale gegen den VfL Gummersbach setzte Hinze ein paar Mal auf diese Variante - vor allem in Unterzahl spielte er, wie auch schon in der vergangenen Saison, oft ohne Torhüter. Ganz so gut funktionierte es noch nicht. Die Oberbergischen trafen ein paar Mal ins verwaiste Tor. Insgesamt lief das Endspiel schlechter. "Wir sind in der Abwehr nicht gut in die Zweikämpfe gekommen", meinte Hinze. So lief der BHC früh einem Rückstand hinterher, den er nur noch auf zwei Tore verkürzen konnte. Fabian Gutbrod (sechs Tore), Alexander Hermann und Kristian Nippes (jeweils fünf) waren die erfolgreichsten Schützen beim 27:31 im Endspiel.

(trd)
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