Bergischer Hc Bergischer HC schmeißt den Sieg weg

Solingen · Der Handball-Bundesligist hatte es gegen die Füchse Berlin am Ende selbst in der Hand, verlor aber mit 26:29.

 Jan Artmann (am Ball) war einer der BHC-Spieler, die in der Endphase eine Großchance vergaben.

Jan Artmann (am Ball) war einer der BHC-Spieler, die in der Endphase eine Großchance vergaben.

Foto: Imago

Dass der Bergische HC in der Handball-Bundesliga eigentlich jeden Gegner schlagen kann, stellt die Mannschaft fast Woche für Woche unter Beweis. In nahezu allen bisherigen Heimspielen hat das Team von Trainer Sebastian Hinze seine Qualitäten gezeigt, sich aus unterschiedlichsten Gründen gegen die vermeintlich stärkeren Kontrahenten aber doch stets den Schneid abkaufen lassen. Noch nie lief es so glatt, wie es in der vergangenen Saison gewesen war. Diese Serie setzte sich gegen die Füchse Berlin fort. Erneut hatten die Hausherren alle Chancen, ihren dritten Saisonsieg nach den Erfolgen gegen Eisenach und Lübbecke zu feiern. Doch zum Schluss verließen die Mannen wieder mit hängenden Köpfen das Feld.

Warum ? "Wir müssen die Dinger frei vor dem Torwart einfach machen. Da brauchen wir über nichts anderes reden." Kristian Nippes brachte es nach dem Schlusspfiff auf den Punkt. Vorher hatte der BHC keinesfalls perfekt gespielt, doch zehn Minuten vor Schluss strauchelten die Berliner. "Wir hatten sie da, wo wir sie haben wollten", meinte der Torschütze zum 24:24. Hatte die Mannschaft in der vergangenen Spielzeit so oft eine dramatische Schlussphase für sich entschieden, ließ sie gegen die Füchse die große Chance erneut verstreichen.

 Erster Siebenmeterversuch für BHC-Spielmacher Alexander Oleze - sein Fehlwurf in dieser Szene verhinderte zunächst ein knapperes Ergebnis.

Erster Siebenmeterversuch für BHC-Spielmacher Alexander Oleze - sein Fehlwurf in dieser Szene verhinderte zunächst ein knapperes Ergebnis.

Foto: imago sportfotodienst

Die 2306 Zuschauer in der Wuppertaler Unihalle waren voll da, doch der BHC vergab seine großen Chancen. Moritz Preuss und Jan Artmann scheiterten jeweils aus sechs Metern an Gäste-Torhüter Petr Stochl. Die Füchse zeigten sich auf der anderen Seite kalt und trafen durch den überragenden Fabian Wiede sowie Bjarki Elisson und Faruk Vrazalic zur 27:24-Führung. Erneut ging sie dahin, die große Möglichkeit, einen guten Gegner in die Knie zu zwingen. Artmann donnerte den Ball später noch an den Pfosten, und Arnor Gunnarsson warf gar komplett vorbei. Es waren die letzten vergebenen Großchancen, mit denen die Bergischen in der Schlussphase besonders fahrlässig umgingen.

"Wenn wir in den letzten zehn Minuten vier oder fünf Würfe aus sechs Metern frei vergeben, dann wird es natürlich schwer", sagte Hinze. "Wir haben die Chancen, das Spiel zu gewinnen, aber machen sie halt nicht rein. Wir haben vieles so gemacht, wie wir es wollten, aber es reicht halt nicht. Wir müssen Punkte holen." Der Coach vermisste vor allem die Konstanz über 60 Minuten. "In unserer Situation ist es unglaublich schmerzhaft, Spiele zu verlieren", ergänzte Beirat Jörg Föste. "Wir haben fünf Tore Rückstand aufgeholt, es fehlte nicht viel. Aber immer wenn wir ein gutes Gefühl hatten, gingen die Bälle scheinbar leicht verloren."

Bereits zuvor hatten die Gastgeber während einer insgesamt guten zweiten Halbzeit vorne nicht effizient genug gespielt. Nach einem mühsam erkämpften Ballgewinn, erhielt der durchgestartete Preuss den Ball nicht, stattdessen landete er im Seitenaus. Alexander Hermann traf zwei Mal, sein Zwillingsbruder Max ein Mal den Pfosten. Dazu parierte Stochl einen Siebenmeter und ein paar gute Abschlüsse.

Trotzdem hatten es die Bergischen geschafft, einen 14:19-Rückstand aufzuholen und am Ende wieder am Drücker zu sein. Grund hierfür war eine gut funktionierende 3:3-Abwehr, die in Kombination mit Schlussmann Björgvin Gustavsson den Füchsen erfolgreich den Zahn zog. Das hatte in der ersten Halbzeit noch ganz anders ausgesehen. Die Hauptstädter hatten den BHC nach dessen guten Start ins Spiel mit ihrem Tempospiel regelrecht auseinander genommen. Auch der Wechsel auf Torhüter Christopher Rudeck hatte keine Impulse setzen können. Trotz guter Angriffsleistung stand zur Pause bereits ein 17:14-Vorsprung für die Gäste.

(trd)
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