Baseball Alligators müssen sanft schlagen

Solingen · Im Halbfinale verloren die Baseballer Spiel eins, weil sie zu wild schwangen. Das soll zu Hause nun besser werden.

 Am Schlag müssen Dominik Wulf (rechts) und Co. den Ball vor allem ins Spiel bringen.

Am Schlag müssen Dominik Wulf (rechts) und Co. den Ball vor allem ins Spiel bringen.

Foto: Stephan Köhlen (Archiv)

Friedlich blieb es am vergangenen Wochenende in Regensburg. Die Regensburg Legionäre und die Solingen Alligators bestritten die ersten beiden Partien des Play-off-Halbfinals in wenig dramatischer Manier. Einer 0:3-Niederlage ließen die hiesigen Baseballer einen 9:6-Erfolg folgen. Beide Duelle verliefen viel klarer, als die Ergebnisse es aussagen. Ärger hatte es nur um die Ansetzung eines Unparteiischen gegeben, da Carsten Jahn als Offizieller bei der Mannschaft seines verletzten Sohnes Lukas eingeteilt war. Solche Probleme wird es morgen und übermorgen am Weyersberg (je ab 14 Uhr) nicht geben. Mit Tim Meyer ist einer der besten Schiedsrichter Deutschlands als Hauptverantwortlicher eingeteilt worden.

"Im Norden haben wir sowieso kaum Probleme mit den Unparteiischen", sagt Trainer Norman Eberhardt, der auch die Gesprächsbereitschaft des Deutschen Baseball Verbandes (DBV) im Anschluss an die ungünstige Ansetzung der ersten Spiele positiv hervorhob. "Das Thema ist damit vorerst abgeschlossen." Die Konzentration liegt beim Sportlichen, und die Alligators wollen zum dritten Mal hintereinander ins Finale um die Deutsche Meisterschaft einziehen. Zwei Heimsiege würden reichen. Sollten die beiden Mannschaften sich die Erfolge erneut teilen, käme es eine Woche später in Regensburg zu einem entscheidenden fünften Duell.

Größtes Hindernis scheint derzeit Mike Bolsenbroek zu sein. Der niederländische Werfer dominierte die Schlagleute während der ersten Begegnung. 18 Solinger schickte Bolsenbroek per Strike-out zurück auf die Bank. Während der gesamten Partie kassierte er nur einen Gegentreffer. "18 Strike-outs sind beschämend", räumt Eberhardt ein. "Er hat großartig gepitcht, aber wir haben einfach alles falsch gemacht." Schon während des Schlagtrainings war dem Coach aufgefallen, dass seine Mannschaft sehr wild auf den Ball schwang. "Wir haben 25 Homeruns im Training gehauen. Und genau dieser harte Schwung wurde uns gegen ihn zum Verhängnis." Erst einen Tag später besannen sich die Solinger darauf, den Ball ins Spiel zu bringen, ohne auf besonders viel Kraft zu achten. "Das müssen wir gegen Mike jetzt auch schaffen. Sonst wird es natürlich eng mit zwei Siegen."

Der Alligators-Trainer rechnet damit, dass die Legionäre die Startreihenfolge ihrer Pitcher tauschen. Das würde bedeuten, dass die Klingenstädter im ersten Spiel auf Gianny Fracchiolla träfen und erst im zweiten auf Bolsenbroek. "Es ist so ein Gefühl von mir, dass dies passieren wird", sagt Eberhardt. Gegen Fracchiolla allerdings sahen die Alligators im zweiten Duell schon sehr gut aus.

Nicht ganz so taktieren kann Eberhardt selbst. Er muss seinen US-amerikanischen Werfer Chris Mezger im vierten Spiel bringen, da er im dritten nicht einsatzberechtigt ist. Das wird voraussichtlich André Hughes beginnen. "Ich sehe derzeit keine Veranlassung, etwas bei meinen Pitchern zu verändern", erläutert der Coach. Hughes jedoch hatte im neunten Durchgang des zweiten Spiels arge Probleme, die Partie zu Ende zu bringen. Eine 9:2-Führung schmolz auf 9:6 herab. "Was aber nicht nur an ihm lag, sondern auch an einem gewaltigen Fehler im Outfield", stellt Eberhardt klar.

Objektiv ist ein fünftes Duell zwischen den beiden Teams nicht unwahrscheinlich. "Beide Mannschaften sind stark, aber eben auch verwundbar", beschreibt der Alligators-Trainer. "Wir beschäftigen uns eigentlich noch gar nicht mit Spiel vier. Wir wollen das dritte gewinnen, dann schauen wir weiter." Das Wetter könnte übrigens auch wieder eine Rolle spielen. Sollte das Duell am Sonntag ins Wasser fallen, käme es, wie schon im Viertelfinale, zu interessanten Verstrickungen, die zu einer weiteren Umlegung des Spielplans führen könnten.

(trd)
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