Solingen Schulen machen Tempo bei Digitalisierung

Solingen · Der Jahresempfang der Solinger Schulleiter diskutiert am Samstag über die "digitale Medienmacht".

Informationen im Internet recherchieren, Smartphone-Apps verstehen, Programmiersprachen lernen: Fast unbegrenzt sind die Möglichkeiten, Computer und Internet im Schulunterricht einzusetzen. "Wir haben die Ideen", sagt Michael Becker, Leiter des Technischen Berufskollegs. Sein Amtskollege Stephan Mertens vom Gymnasium Vogelsang bringt das Problem auf den Punkt: "Wir sind mit der Nutzung und den Zielen weiter als mit der Technik".

Der zweite Jahresempfang der Solinger Schulleiter am Samstag will einen Impuls setzen, damit sich das bald ändert. Die 41 Solinger Schulen sollen bei der technischen Ausstattung vorankommen und in Zukunft vergleichbare Standards vorfinden. Denn bislang gibt es zwar überall eine Grundausstattung. Doch insgesamt ist das Niveau bei Geräten, Breitband-Anschlüssen und interner Vernetzung von Schule zu Schule unterschiedlich. Bei der Betreuung und Wartung der Technik sind die Schulen zumeist auf sich allein gestellt. Technikbegeisterte Lehrer aus dem Kollegium leisten hier erste Hilfe mit Bordmitteln. Und die sind an Gymnasien und Berufskollegs deutlich häufiger zu finden als an Grundschulen.

Die Veranstaltung am Samstag in der Theodor-Heuss-Realschule soll neue Erkenntnisse zur Digitalisierung der Schulen liefern. Eingeladen sind neben den Schulleitern zudem die Vorsitzenden der Elternpflegschaften und die Schulverwaltung. Der Sprecherrat der Solinger Schulleiter rechnet mit rund 100 Teilnehmern.

Der bekannte Medienwissenschaftler Prof. Bernhard Pörksen führt mit seinem Vortrag "Die digitale Medienmacht. Was wir wissen müssen - und was die Schulen tun sollten" ins Thema ein. Er diskutiert danach auf dem Podium mit Schuldezernentin Dagmar Becker, den Schulleitern Michael Becker und Peter Wirtz sowie Medienberater Dr. Detlef Garbe.

Garbe erarbeitet derzeit im Auftrag der Stadt einen neuen Medienentwicklungsplan für die Solinger Schulen, der im März 2017 vorliegen soll. Der Plan analysiert den Ist-Zustand und formuliert Ziele für Ausstattung, Vernetzung, Wartung und Umsetzung. Günstig wird all das nicht zu haben sein. Der Sprecherrat der Schulleiter rechnet mit einer Millionensumme.

Die Lehrerschaft hofft bei der Digitalisierung auf "Aufbruchstimmung", wie der Rektor der Theodor-Heuss-Realschule, Joachim Blümer, betont. Derzeit fallen die Diskussion über Medienentwicklung bei der Stadt, das Versprechen über Investitionen von Land und Bund und die Überlegungen der Schulen, wie sie die Digitalisierung meistern können, zusammen.

(bjd)
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