Solingen Schützen tauschen Pistolen gegen historische Autos

Solingen · Die Bergische Schützengilde St. Sebastianus lud am Pfingstsonntag zum Oldtimertreffen auf ihr Gelände in Kohlfurth ein. Es gab am Vereinsheim einige Raritäten zu bestaunen.

Als die Gäste durch die Tür lugten und den Hausherrn fröhlich begrüßten, rief der ihnen zu: "Ich komme gleich raus und dann tanzen wir." Walter Herrmann, 1. Vorsitzender der Bergischen Schützengilde St. Sebastianus, wollte sich auch vom wechselhaften Wetter mit mehreren zum Teil kräftigen Schauern am Pfingstsonntag nicht die Laune verderben lassen - auch, wenn die Beteiligung am Oldtimer-treffen nicht so ausfiel, wie von den Veranstaltern erhofft. "Es sind ungefähr halb so viele Fahrzeuge da wie sonst", sagte Herrmann. Doch auch so gab es auf dem Parkplatz des Vereinsheims an der Kohlfurther Brücke einige Raritäten zu bestaunen, von den Sammlerstücken der Treckerfreunde Remscheid über diverse Zweiräder bis zu Sportwagen vergangener Jahrzehnte.

"Meine Kinder wollen immer Käfer sehen", erzählte Andreas Kotthaus schmunzelnd, während der die Wertmarken für Getränke und Gegrilltes zur Hand nahm. "Ich war vor einigen Jahren schon mal hier", berichtete der Cronenberger, der mit Ehefrau, Sohn und Tochter über die Anlage schlenderte. Einen eigenen Oldtimer habe er zwar nicht. "Aber ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, mir einen zuzulegen", verriet Andreas Kotthaus. Sein Favorit sei dabei der NSU Prinz, der von den späten 1950er Jahren bis in die 70er vom Band lief.

Ihr Oldtimer-Treffen veranstaltet die Schützengilde seit einem Jahrzehnt immer an Pfingsten und Mitte September. "Wir haben uns damals mit sechs bis acht Leuten aus der Gilde zusammengesetzt und entschieden, dass wir mal so etwas machen müssen", erzählte Walter Herrmann, der selbst einen Trecker besitzt. "Ein anderes Vereinsmitglied hat zum Beispiel einen Rolls Royce." Rasch entwickelte sich das Treffen zum Standardtermin für viele Besitzer historischer Autos, Zweiräder und Traktoren. Neben Stammgästen, die sich untereinander austauschen und fachsimpeln, finden sich Jahr für Jahr auch immer wieder neue Besucher und Autonarren auf dem Schotterparkplatz in Kohlfurth ein.

"Leider haben wir in diesem Jahr zum ersten Mal überhaupt Pech mit dem Wetter gehabt, so dass einige Besitzer offener Autos sich nicht getraut haben", sagte Herrmann. Der Fröhlichkeit tat das jedoch keinen Abbruch - zumal die Veranstalter mit der Gruppe "Blue Fellows" erstmals eine Live-Band verpflichtet hatten. Die sorgte - passend zum Anlass - mit Oldies für nostalgische Gefühle der Gäste, die nicht alle unbedingt Autofans waren. "Viele Leute kommen einfach wegen der Geselligkeit", sagte Herrmann. Dass die Museumsbahnen wenige 100 Meter weiter zu ihrem Straßenbahnfest einluden, sei dabei übrigens ein Vorteil. "Manche Gäste kommen von dort zu uns rüber und umgekehrt", erklärte Herrmann.

(ied)
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