Solingen Schüler stellen Bank an alter Schule auf

Solingen · Seit gestern steht auf dem Gelände der Hauptschule Central eine neu gestaltete Doppelbank. Die ist in der Werkstatt des Technischen Berufskollegs entstanden. Finanziell gefördert wurde das Projekt durch den Verfügungsfonds Nordstadt.

Mit vereinten Kräften packten Berufsschüler und Schülervertreter der Hauptschule mit an, um die Bank über den Zaun zu hieven. Zur Belohnung durften sich die Jugendlichen als Erste auf der neuen, zwischen Bäumen und Sträuchern aufgestellten Holz- und Metallkonstruktion niederlassen. Für drei von vier anwesenden Schülern des Technischen Berufskollegs war es wie eine Heimkehr. "Die habe ich auch schon selbst unterrichtet", erklärte Torsten Jacob, Leiter der Hauptschule Central. "Auf diese Weise eine Verbundenheit zur alten Schule aufrechtzuerhalten, ist natürlich eine schöne Sache", freute sich auch Thomas Schürmann, Fachlehrer für Metalltechnik am Technischen Berufskolleg.

Seine Schüler hatten in Arbeitsgruppen in ihrem zweiten Halbjahr vier Bänke für die Stadt gestaltet, darunter die "Wellnessbänke", die seit April im Augustapark in der Innenstadt stehen, eine Bank am Mildred-Scheel-Berufskolleg - und eben die neue "Kommunikationsbank" auf dem Außengelände der Hauptschule Central.

Dort waren Sitzgelegenheiten bislang eher rar gewesen. "Es sind zwar heute nicht die selben Schüler da, die diese Bank im vergangenen Halbjahr konzipiert haben", erklärte Schürmann bei der Einweihung des Möbelstücks. Seine neuen Schüler hatten jedoch dem Werk ihrer Vorgänger den letzten Schliff verliehen und Schrauben nachgezogen.

Finanziell gefördert wurde das Projekt am Technischen Berufskolleg durch Mittel des Verfügungsfonds "Wir sind die Nordstadt." Birgit Karrenbauer-Mayerhofer, Lehrerin an der Hauptschule Central, engagierte sich dafür, eine neue Sitzbank an ihrer Schule aufzustellen. Dem war ein halbes Jahr Arbeit vorausgegangen: Die Entwürfe befassten sich mit den Anforderungen der Nutzer an eine Bank. "Sie musste zum Beispiel diebstahlsicher sein und gegen Vandalismus geschützt werden", erklärte Thomas Schürmann.

Schließlich entstanden eine Skizze und ein kleines Modell der Doppelbank, auf der die Jugendlichen einander gegenüber sitzen und ihre Füße auf einer Mittelstrebe abstellen können. Die hölzernen Sitzflächen sind durch ein Metallgerüst miteinander verbunden. Im Zuge ihrer Arbeit lernten die Schüler auch Schweißen und Schrauben, sie entdeckten, welches Holz sich am besten eignet, und wie man der Korrosion des Metalls entgegenwirkt. "Unser Prinzip ist immer Lernen durch Fehler", erklärte der Fachlehrer für Metalltechnik am Technischen Berufskolleg.

Yvonne Johannsen, Quartiersmanagerin in der Nordstadt, lobte das Projekt: Die Aufstellung der Bänke sei Wertschätzung und Motivation für die Schüler und Aufwertung des öffentlichen Raumes zugleich: "Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten".

(ied)
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