Solingen Schadstoffe: Stadt überprüft alle öffentlichen Gebäude

Solingen · Ein Klassenraum im Technischen Berufskolleg wurde geschlossen; keine weiteren Auffälligkeiten in der Westersburg.

Das Schadstoffproblem in Schulen bleibt akut. Im Technischen Berufskolleg sind jetzt Schimmelsporen bei einer Messung gefunden worden. Konkret handelt es sich um das Kellergeschoss eines Unterrichtsgebäudes an der Blumenstraße. Mehrere Räume wurden deshalb gesperrt, darunter auch ein Klassenraum, teilte das Presseamt gestern mit. Das Gebäude an der Blumenstraße ist über 100 Jahre alt.

Die Schule hatte die Geruchsbelästigung gemeldet. Daraufhin ist ein Gutachter des TÜV beauftragt worden. Er wurde nun fündig. Jetzt schließt sich eine genauere Untersuchung des Unterrichtsgebäudes der alten Fachschule an. Man müsse abwarten, was die Messungen ergeben, sagte Eckhard Schulze, stellvertretender Schulleiter, im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Schüler des betroffenen Klassenraums werden andernorts im Technischen Berufskolleg untergebracht. Unterricht fällt deshalb nicht aus.

Wegen einer möglichen Schadstoffbelastung sieht die Stadt bei allen ihren öffentlichen Gebäuden inzwischen Handlungsbedarf. Diese sollen in Kürze systematisch und im Turnus von zehn Jahren auf Innenraumschadstoffe untersucht werden. Das städtische Immobilienmanagement bereitet derzeit eine Auflistung der betroffenen Gebäude mit Grundrissplänen als Grundlage für eine öffentliche Ausschreibung vor, um die Arbeiten zur Überprüfung der Schadstoffbelastungen vergeben zu können.

Unterdessen liegen die Ergebnisse einer weiteren Schadstoffprüfung im Anbau der Grundschule Westersburg vor; und zwar auf Schimmel und Formaldehyd. Wie die Schulverwaltung erklärte, sind die gemessenen Werte "nach ersten Informationen des Gutachters unauffällig". Von den untersuchten Press-Spanplatten geht demnach keine Gesundheitsgefährdung aus.

Nachdem in der Bibliothek in dem Anbau aus dem 70er Jahren der Walder Grundschule leicht erhöhte Werte des Schadstoffs Pentachlorphenol (PCP) gemessen worden waren, sind die Press-Spanplatten bei Sanierungsarbeiten in den Osterferien entdeckt worden. "Nach dem Öffnen wurde festgestellt, dass die verdeckt liegende Holzkonstruktion des Bodens durchfeuchtet ist." Das, so die Schulverwaltung weiter, erklärt die vorhandene unangenehme Geruchsbelästigung.

Im Rahmen der ersten Sanierungsmaßnahmen wurden alle textilen Möbel gereinigt beziehungsweise entsorgt. Die Verwaltung hat zudem alle Wand-, Decken- und Bodenflächen der betroffenen Räume reinigen und die Rahmen der Holzfenster mit einem Spezialanstrich versiegeln lassen. Auch der Teppichboden in der Schulbücherei wurde ausgebaut.

(RP)
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