Solingen Sanierungskonzept für Schule Vogelsang

Solingen · Jetzt zieht die Stadt sogar einen Neubau des Schulzentrums Vogelsang in Erwägung. Das könnte wirtschaftlicher sein, sagte Schul-Stadtdienstleiter Udo Depping. Ein Gutachter soll Instandhaltungsbedarf und Kosten im Detail ermitteln.

Immens ist der Instandhaltungsstau an den Schulgebäuden; bis Mitte des Jahres belief er sich auf 46 Millionen Euro, wie in der jüngsten Sitzung des Bildungsausschusses nach einer Anfrage der Grünen zur Sprache gekommen ist. Allein beim Schulzentrum Vogelsang beläuft sich der Sanierungsbedarf auf neun Millionen Euro. Das hat das Immobilienmanagement der Stadt ermittelt. Jetzt hat die Schulverwaltung ein Sanierungskonzept des fast 40 Jahre alten Gebäudekomplexes angestoßen.

Gut 1400 Schüler werden im Schulzentrum Vogelsang mit dem Gymnasium und der Realschule unterrichtet. Stephan Mertens ist froh, dass ein konkreter Prüfauftrag zur Modernisierung des Gebäudes voran kommt. "Das Unterrichtsgebäude", betonte der Leiter des Gymnasiums im Gespräch mit unserer Redaktion, "ist voll funktionsfähig." Gleichwohl sieht Mertens Handlungsbedarf. "Es müsste einmal etwas gemacht werden. Das Gebäude ist in die Jahre gekommen." Vorerst ist aber noch Geduld aufzubringen. "Frühestens 2017 können die Bauarbeiten starten", erklärte Udo Depping. Und selbst dieser Termin, so der Leiter des Stadtdienstes Schulen mit Blick auf den Verfahrensweg bei Verwaltung und Politik, "ist sportlich".

Konzept der Stadt ist, Anfang nächsten Jahres ein Sanierungsgutachten in Auftrag zu geben. Dabei soll ein externer Sachverständiger ermitteln, welche Arbeiten im Detail zu erledigen sind und vor allem, was dies konkret kosten soll. Erforderlich ist zudem, die Arbeiten am und im Gebäude mit dem laufenden Unterrichtsbetrieb abzustimmen. Wunsch der Schulverwaltung ist, die Ergebnisse des Gutachtens im Sommer nächsten Jahres vorliegen zu haben, um eine entsprechende Umsetzungs- und Finanzierungsplanung für das Schulzentrum Vogelsang zu erstellen.

Angesichts des jetzt vom Gebäudemanagement ermittelten Investitionsvolumens von neun Millionen Euro will Schul-Stadtdienstleiter Depping einen Neubau jedenfalls nicht ausschließen, statt einer Sanierung des Altgebäudes. "Wir müssen auch überlegen, ob ein Neubau möglicherweise nicht wirtschaftlicher wird".

"Die Dachflächen des Gebäudekomplexes haben ihren Lebenszyklus von 30 Jahren überschritten", heißt es seitens der Stadt. An nahezu allen Dachanschlüssen befänden sich konstruktive Schwachstellen. Erhebliche Schäden bestehen an den abgehängten Decken zum Dach, in den Anschlussbereichen der Fensterfassade, an den Schrägverglasungen, den Schiebefenstern und den Fassadendichtungen.

Durch die genannten Mängel kommt es immer wieder zu Undichtigkeiten des Daches, der Fassade und der Fenster, die zu hohen Folgeschäden und -kosten führen. Dies gilt auch für verstärkt auftretende Rohrbrüche im Wasserleitungsnetz. Die naturwissenschaftlichen Räume gelten als sanierungsbedürftig.

Die Sanierungs-Variante eines Neubaus, wie sich das jetzt auch beim benachbarten Hallenbad Vogelsang zeigt, ist im Schulzentrum derzeit allerdings keine Zukunftsperspektive. "Wir haben ein hohes Interesse, das schön gelegene und gut gestaltete Schulgebäude zu erhalten", betonte Rektor Mertens; und: "Aus unserer schulischen Sicht wären die Instandsetzungsarbeiten im laufenden Unterrichtsbetrieb möglich."

300.000 Euro sollen für die Erstellung des Sanierungsgutachtens im Haushalt 2016 eingeplant werden. Die entsprechende Beschlussvorlage zu "Investitions- und Sanierungsmaßnahmen an Schulen" vertagte der Ausschuss auf Antrag von Iris Preuß-Buchholz (SPD) wegen Nachfragen zu mehreren Projekten vorerst. Die Vorlage enthält auch Erweiterungen an den Grundschulen Am Rosenkamp, Gerberstraße, Aufderhöhe, Schützenstraße, Klauberg und Bogenstraße. Zusammen gut 9,6 Millionen Euro sollen hier noch einmal investiert werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort