Solingen RWE-Krise bringt der Stadt Verluste ein

Solingen · Die massiven wirtschaftlichen Schwierigkeiten beim Energieversorger RWE machen auch der Stadt zu schaffen. So fehlen nach der Ankündigung des Essener Konzerns, in diesem Jahr keine Dividende auf die Aktien zu zahlen, in Solingen rund 80.000 Euro.

Das bestätigte gestern eine Sprecherin der Stadt auf Anfrage unserer Redaktion. "Im vergangenen Jahr gab es pro Aktie noch eine Dividende von 50 Cent. Das hatten wir für dieses Jahr auch erhofft", sagte die Sprecherin. Dies sei zwar keine schöne Situation, im Augenblick aber nicht zu ändern, hieß es aus dem Rathaus. Insgesamt befinden etwa 160.000 RWE-Aktien in Solinger Besitz. Diese Wertpapiere liegen bei der städtischen Beteiligungsgesellschaft Solingen (BSG) und stammen noch aus Anteilen, die früher die Stadtwerke an dem Energieriesen hielten.

Tatsächlich ist es aber nicht allein die ausfallende Dividende, die sich negativ bemerkbar macht. So verlor die RWE-Aktie in den zurückliegenden Tagen - trotz leichter Kursgewinne am gestrigen Börsentag - zuletzt massiv an Wert. Beispielsweise belaufen sich die Verluste in den zurückliegenden zwölf Monaten auf rund 57 Prozent - der schlechteste Wert aller im deutschen Leitindex Dax notierten Unternehmen. Und seit dem Zehn-Jahres-Hoch von Anfang 2008 büßte das RWE-Papier sogar knapp neun Zehntel seines damaligen Wertes ein.

Für Solingen bedeutet dies, dass der Wert der RWE-Aktien von einstmals 16 Millionen Euro auf nur noch 1,6 Millionen Euro zusammenschrumpfte. "Das sind natürlich nur Buchverlust e", stellte die Stadtsprecherin klar.

Gleichwohl setzen die Verantwortlichen im Solinger Rathaus darauf, dass die vom Essener Stromversorger angekündigten Restrukturierungsmaßnahmen langfristig wieder wirtschaftliche Erfolge bringen. "Wir hoffen, dass die Pläne des Konzerns zu einer Stabilisierung aufgehen und die Wirkungen zeigen, die sich RWE davon erhofft", hieß es vonseiten der Stadtverwaltung.

(or)
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