Solingen "Rockerprozess": Ex-Freundin soll aussagen

Solingen · Um 9 Uhr hat vor dem Duisburger Landgericht der zweite Prozesstag im Fall des am 8. Oktober im Duisburger Rotlichtviertel von einem "Hells Angels” (31) erschossenen "Bandidos”-Mitglieds begonnen. Die Polizei sperrt bereits seit 6 Uhr die Straßen rund um das Gerichtsgebäude großräumig ab, um mögliche Krawalle der verfeindeten Rockerbanden zu verhindern.

Direkt vor dem "Bandidos-Place”, dem Vereinslokal der Rocker an der Charlottenstraße im Rotlichtviertel, steht ein Einsatzwagen der Polizei. Auf dem Altstadtparkplatz, der zirka 200 Meter entfernt von der Rockerkneipe liegt, zeigt die Polizei mit einem Großaufgebot Präsenz. Mitglieder der "Bandidos” werden dort von den Beamten kontrolliert. Es sieht so aus, dass das Polizeiaufgebot ähnlich groß ist wie zum Prozessauftakt am vergangenen Donnerstag. Beamte in schusssicheren Westen und mit gezogenen Maschinenpistolen sichern das Gerichtsgebäude ab.

Ex-Freundin soll aussagen

Mit Spannung wird am heutigen Mittwoch die Aussage der Ex-Freundin des Angeklagten erwartet. Motiv der Bluttat könnte nämlich Eifersucht gewesen sein. Die Frau hatte den 31-jährigen Angeklagten kurz vor der Tat verlassen und soll eine Beziehung mit dem späteren Opfer eingegangen sein. Am Abend, als die Schüsse fielen, soll sie sich noch mit dem Angeklagten getroffen haben, um ihm die Wohnungsschlüssel ihrer gemeinsamen Wohnung zu übergeben. Weil Gefahr für ihr Leben bestehen könnte, befindet sich die Frau in einem Zeugenschutzprogramm, ihr Aufenthaltsort wird von der Polizei geheim gehalten. Zunächst muss aber der Staatsanwalt die Anklageschrift verlesen. Der Anwalt des Angeklagten wollte zu Prozessauftakt noch nichts über seine Strategie sagen. Prozessbeobachter vermuten, dass er auf Notwehr plädieren könnte.

Insgesamt ist der Prozess auf 13 Verhandlungstage ausgelegt.

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