Mit Uwe Lyko Alias Herbert Knebel "Rocken bis qualmt" wird puppenlustig

Solingen · Mit einem etwas anderen Programm kommt Herbert Knebel und sein Affentheater in diesem Jahr nach Solingen.

 Herbert Knebel hat sich Gastmusiker dazu geholt: Henjek und Stenjek, die Bläsersektion der Familie Popolski. Das wird eine Menge Spaß geben.

Herbert Knebel hat sich Gastmusiker dazu geholt: Henjek und Stenjek, die Bläsersektion der Familie Popolski. Das wird eine Menge Spaß geben.

Foto: T. Willemsen (Archiv)

Seit über 20 Jahren gehören Herbert Knebel und sein Affentheater zum festen Programm der städtischen Reihe Kleinkunst des Kulturmanagements. In diesem Jahr kommt die Comedy-Truppe mit einem besonderen Programm in die Klingenstadt. Am 7. Juli heißt es im Pina Bausch-Saal des Theater und Konzerthauses "Rocken bis qualmt!" Ein reines Musikprogramm, zu dem sich die Knebels zwei Gäste eingeladen haben: Henjek und Stenjek von der Familie Popolski. Die Morgenpost sprach mit Uwe Lyko alias Herbert Knebel.

Herr Lyko, worauf dürfen sich die Solinger freuen?

Uwe Lyko Wir spielen seit Sommer 2017 für ein Jahr lang ein reines Musikprogramm. Damit haben wir uns selber einen kleinen Wunsch erfüllt. Insbesondere, weil wir die beiden Bläser der Familie Popolski, Henjek & Stenjek Popolski, mit dabei haben werden.

Haben Sie mit den beiden nicht schon zusammen auf der Bühne gestanden?

Lyko Ja, das ist wahr. Das war bei unserer 25-Jahre-Gala in der Essener Grugahalle. Und das hat so einen Spaß mit den beiden gemacht, dass wir uns gesagt haben: "Mit denen müssen wir noch mehr machen." Und dann haben wir dieses Musikprogramm auf die Beine gestellt und sie mit hineingenommen.

Bleibt da nicht der Spaß ein wenig auf der Strecke?

Lyko Es ist ganz wichtig, zu betonen, dass natürlich bei diesem Programm auch der unterhalterische Aspekt auf keinen Fall zu kurz kommt.

Alles andere hätte allerdings auch überrascht.

Lyko Ja, ja, man sollte es kaum glauben, aber es gibt anscheinend einige Leute, die davor zurückschrecken und sagen: "Ach nee, ein reines Musikprogramm, nee, das gucken wir uns dann doch nicht an."

Wie rein ist denn Ihr Musikprogramm?

Lyko Es gibt selbstverständlich eine Menge Moderationen und Übergänge, die, wie wir glauben, schon ziemlich witzig gestaltet sind.

So, wie wir das vom Affentheater bisher gewohnt sind?

Lyko Mehr noch. Die Songtexte sind ja auch ganz lustig. Und das, was wir uns an Choreographien ausgedacht haben zusammen mit den extra beiden Bläsern dabei - die Leute, die das Programm schon gesehen haben, die waren wirklich begeistert. Die Popolskis sind auch zwei lustige Vögel. Die sorgen für schöne Tanzeinlagen, das ist schon ein Hingucker. Der Lustigkeitsfaktor bleibt also auf keinen Fall auf der Strecke.

Und die Band ist dieselbe, mit der Sie sonst auf Tour gegangen sind?

Lyko Ja klar. Jetzt verstärkt durch die beiden Popolskis. Dadurch wird das Ganze natürlich abwechslungsreicher. Und ein paar neue Facetten kommen mit ins Spiel.

Aber Knebel bleibt Knebel?

Lyko Ja, natürlich. Aber wir wollten uns einfach mal diesen Wunsch erfüllen, ein Musikprogramm auf die Bühne zu stellen. Wir sind ja auch alles Musiker. Beim Affentheater hat zwar die Musik auch einen relativ hohen Stellenwert - und ich glaube, das wissen die Leute auch zu schätzen -, aber dabei ist man als Musiker doch nicht so ausgelastet, wie man sich das manchmal gerne wünschen würde. Und deswegen wollten wir jetzt mal ein Jahr lang mit einem Musikprogramm auf Tour gehen.

Und während dieser Zeit kommt das gewohnte Knebelsche Affentheater nicht zum Zuge?

Lyko Nee, nee, wir machen nur das Musikprogramm.

Welches Herz schlägt denn mehr in Ihrer Brust, Herr Lyko - das eines Musikers oder das eines Kabarettisten?

Lyko Ich bin lieber ein Kabarettist als ein Musiker. Herbert Knebel ist natürlich so ein Grenzgänger, der auf beiden Hochzeiten tanzt. Deswegen kann das Feuilleton auch mit ihm nichts anfangen. Weil: Der Knebel ist kein reiner Kabarettist, aber auch kein reiner Musiker.

Und die anderen?

Lyko Ich denke, die anderen sind eigentlich lieber Musiker. Wobei sie natürlich auch großen Spaß haben, auf der Bühne zu stehen und an Sprechrollen mitzuwirken. Mir macht das Musikmachen auch großen Spaß. Aber müsste ich mich jetzt entscheiden - dann für die Bühne als Kabarettist. Das kann ich auch besser. Da fühle ich mich auch am sichersten und ich glaube, das kann ich auch ganz gut. Da bin ich unverwechselbar.

Woraus besteht denn jetzt Ihr Musikprogramm, mit dem Sie in Solingen auftreten?

Lyko Wie beim Affentheater auch: Bekannte Stücke mit unseren eigenen Texten, also Covermusik mit deutschen Texten. Im Prinzip ein Rückblick auf viele Musiknummern, die wir schon mal gemacht haben. Natürlich haben wir sie jetzt mit Rücksicht auf die Bläser ein bisschen neu arrangiert.

"Rocken bis qualmt!" heißt Ihr Programm. Also nur Fetzer und keine Schmusesongs?

Lyko Nee, eigentlich nicht.

Haben Sie ein Beispiel parat?

Lyko "Lola" von den "Kinks", "Smoke on the Water" oder "Highway to Hell". Das Stück macht immer einen Mörderspaß. Das heißt bei uns: "Auf'm Heimweg zu schnell." Es geht darum, dass ich geblitzt worden bin.

Wer ist denn eigentlich ihr Zielpublikum?

Lyko Alle. Von Großeltern über Eltern bis Teenager. Am besten alle zusammen. Und alle werden Spaß haben. Es ist wirklich puppenlustig.

BERND GEISLER FÜHRTE DAS GESPRÄCH MIT UWE LYKO.

(RP)
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