Solingen Resolution gegen Kahlschlag im Nahverkehr

Solingen · Im Nahverkehrsplan 2013 wurden etwa 200.000 Euro durch Ausdünnung des Fahrplans und weiteren Maßnahmen eingespart. Im neuen Gutachten der Unternehmungsberatung Rödl & Partner zum öffentlichen Verkehr in Solingen wird für den Haushalt 2017 sogar eine Summe von gut 900.000 Euro als Einsparung im Busverkehr empfohlen. "Das würde eine komplette Streichung mehrerer Buslinien bedeuten, darunter fällt auch der Wanderbus am Wochenende zwischen Müngsten und Burg, auch die Nachtbusse fahren dann nur noch am Wochenende", informierte Dietmar Gaida. Der Grünen-Politiker war als sachkundiger Bürger Gast im Seniorenbeirat. "Dadurch sind besonders ältere Menschen ohne Auto betroffen, die im schlimmsten Fall an ihrem Wohnort total isoliert werden", sagte der Beiratsvorsitzende Herbert Gerbig.

Es gab dazu viel Diskussionsbedarf bei den Beiratsmitgliedern, vorgeschlagen wurden Sammeltaxen oder ein Bürgerbus für die Versorgung der Außenbereiche der Klingenstadt. Dass ältere Mitbürger weiterhin durch den Bus mobil bleiben sollen, das war die einhellige Meinung des Beirats. Am Ende gab es ein einstimmiges Votum für eine Resolution an die Adressen des Oberbürgermeisters, der Verwaltung und den Ratsfraktionen, in der die Verantwortlichen aufgefordert werden, in der Diskussion um Einsparungen im öffentlichen Nahverkehr die Belange der Senioren ausdrücklich zu berücksichtigen.

Julia Gottlieb, Leiterin des Stadtdienstes Planung, Mobilität und Denkmalpflege, kündigte das Integrierte Handlungskonzept Wohnen an. "In dem neuen Leitbild wollen wir besonders darauf achten, dass in Zukunft grundsätzlich barrierefrei gebaut wird."

Seniorengerecht sollen auch die neuen Ruhebänke sein, die im Stadtbild Zug um Zug aufgestellt werden. In den letzten beiden Jahren wurden elf ehrenamtliche Senioren zum Technik-Berater ausgebildet.

(wgu)
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