Eintrittskarten für "Die Verwandlung" zu Gewinnen Profan bringt Kafka auf die Studiobühne

Solingen · "Was ist mit mir geschehen?", dachte Gregor Samsa. Er hatte sich über Nacht in ein ungeheures Ungeziefer verwandelt.

 Das Ensemble Profan zeigt ab Donnerstag im Solinger Theater Kafkas "Verwandlung". Es spielen (v.l.): Markus Henning, Karl-Josef Überall, Mira Gottfried, Dajana Berkenkof, Renate Kemperdick, Alexander Riedel und Uwe Dahlhaus.

Das Ensemble Profan zeigt ab Donnerstag im Solinger Theater Kafkas "Verwandlung". Es spielen (v.l.): Markus Henning, Karl-Josef Überall, Mira Gottfried, Dajana Berkenkof, Renate Kemperdick, Alexander Riedel und Uwe Dahlhaus.

Foto: Profan

Seit 1986 sind die mal heiter, mal ernsten Produktionen des Ensemble Profan fester Bestandteil des Theaterspielplans der Klingenstadt. Wurde zu Beginn von der Solinger Schauspieltruppe die große Bühne im heutigen Pina-Bausch-Saal genutzt, bespielt das Ensemble unter seinem künstlerischen Leiter Michael Tesch seit nunmehr zwanzig Jahren die Studiobühne im Theater- und Konzerthaus. Dort ist ab nächsten Donnerstag auch die neue Produktion des Ensembles zu sehen: "Die Verwandlung" von Franz Kafka. Über 100 Jahre alt ist die Erzählung Kafkas, aber, so Tesch, "aktuell wie nur irgend möglich".

In der 1912 veröffentlichten Erzählung von Franz Kafka wacht der Protagonist Gregor Samsa eines Morgens auf und findet sich in seinem Bett zu einem "ungeheuren Ungeziefer" verwandelt. Seine dünnen Beine flimmern ihm hilflos vor den Augen. Samsa ist hilflos, verzweifelt und wird fortan von seiner Familie gemieden und zum Außenseiter abgestempelt.

"Wir werden unseren Hauptdarsteller Alexander Riedel aber in kein Ungezieferkostüm stecken, denn es geht ja um das plötzliche Anderssein eines Menschen, um die Erkenntnis, plötzlich ein Außenseiter zu sein", erläuterte Tesch. Immer öfter werden Menschen Opfer von Mobbing, ob am Arbeitsplatz oder in der Familie. Wie geht man damit um? Wie verändert sich der Mensch dadurch? Gregors Eltern, gespielt von Renate Kemperdick und Uwe Dahlhaus, reagieren unterschiedlich. Der Vater verhält sich gegenüber Gregor aggressiv, die Mutter ist in großer Sorge, aber unfähig ihrem Sohn zu helfen. Schwester Grete (Dajana Berkenkopf) sieht eine Belastung für die Familie, das Ungeziefer stört, braucht Pflege, macht Arbeit, muss also weg.

Weitere Mitwirkende in der gut 70 Minuten langen für das Theater vom Ensemble bearbeitete Kafka-Erzählung sind Mira Gottfried, Markus Henning und Karl-Josef Überall. "Wir transportieren die Handlung auch durch einen Chor, ähnlich wie bei einer griechischen Tragödie und haben uns, zusammen mit dem technischen Team im Theater ebenso bei Bühnenbild und Technik einiges einfallen lassen", versicherte Michael Tesch.

Kafkas "Verwandlung" ist Abiturstück 2016. Die Premiere des ohne Pause aufgeführten Schauspiels ist am 10. September, weitere Vorstellungen auf der Studiobühne des Theaters gibt es am 11. und 12. September. Beginn jeweils 19.30 Uhr. Karten gibt es in den Bürgerbüros und an der Theaterkasse (Telefon: 20 48 20) und auch Online: www.theater-solingen.de

(wgü)
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