Solingen Polizei nimmt zwei Rocker in Solingen fest

Solingen · Mitglieder der "Osmanen" werden in Auto gefasst. Klingenstadt ist laut Polizei aber keine Hochburg.

Einen Tag nach der Großrazzia von Spezialeinsatzkommandos im Rockermilieu hat die Polizei gestern weitere Details zu der Aktion in mehreren Städten, darunter auch Solingen, bekanntgegeben. "Zwei der Festnahmen fanden in Solingen statt", sagte ein Sprecher der bei den Durchsuchungen federführenden Polizei Essen auf Anfrage unserer Redaktion.

Demnach erfolgten die Zugriffe gegen die beiden mutmaßlichen Mitglieder der Rockergruppe "BC (Boxclub) Osmanen Germania" in einem Fahrzeug. Da die ermittelnden Beamten bei dem Einsatz im Vorfeld nicht sicher sein konnten, ob die Rocker bei den Festnahmen Gewalt anwenden würden, hatten sie zuvor die Spezialkräfte aus Düsseldorf beziehungsweise Münster angefordert.

Insgesamt gelang es der Polizei bei der Razzia in Essen, Dinslaken, Düsseldorf, Kerpen sowie eben in der Klingenstadt, sieben Verdächtige zu fassen. Gegen die Männer läuft bereits seit Längerem ein Ermittlungsverfahren bei der Polizei Essen. Zu den genauen Hintergründen machte die Polizei auch gestern keine detaillierten Angaben. "Wir wollen die nicht abgeschlossenen Ermittlungen nicht gefährden", hieß es zur Begründung im Essener Polizeipräsidium.

Dabei dürfte allerdings klar sein, dass Solingen bislang keine Hochburg des "BC Osmanen Germania" ist. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die zwei in der Klingenstadt Festgenommenen einen engeren Bezug zu Solingen hätten, sagte der Polizeisprecher.

Die "Osmanen Germania" sind eine noch relativ junge Rockerorganisation, die erst seit wenigen Jahren verstärkt in Erscheinung tritt. In der Gruppe sind hauptsächlich Personen mit türkischem Migrationshintergrund vertreten. Das erste "Charter" entstand in Frankfurt, inzwischen sind die Rocker aber auch in mehreren Städten in NRW ansässig. Im Januar marschierten 80 "Osmanen", die in Konkurrenz zu den "Hells Angels" stehen, in Neuss auf.

(RP)
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