Solingen Polizei erhöht Präsenz bei Festen

Solingen · Stadt- und Polizeispitze berieten bei Sicherheitstreffen im Rathaus Maßnahmen.

Nachdem in den zurückliegenden Wochen gleich zwei islamistische Terrorattacken sowie der Amoklauf eines 18-Jährigen mit Toten und Verletzten bundesweit für Entsetzen gesorgt haben, reagieren nun auch die Sicherheitsbehörden im Bergischen auf die neue Bedrohungslage. So wird die Polizei sowohl bei Echt.Scharf.Solingen im August, als auch beim Zöppkesmarkt im September mit verstärkten Kräften im Einsatz sein.

Das sagte gestern ein Sprecher der Polizei nach einem Treffen von Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) sowie Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher im Rathaus. "Die Solinger Feste sind nicht gefährdet", hieß es bei der Polizei, die versicherte, im Moment lägen den Behörden keine Hinweise auf konkrete Aktionen extremistischer Kräfte in der Region vor. Dennoch bestehe auch für das Bergische Land die "allgemeine Gefahrenlage", so dass man sich entschieden habe, die Mannstärke im Rahmen der Einsatzplanung für die Großveranstaltungen in der Solinger City "moderat" anzupassen.

"Wir werden als Polizei sichtbar sein", kündigte der Sprecher an. Doch das ist nicht alles. Denn darüber hinaus ermitteln die Beamten der zuständigen Kommissariate im auch für Solingen zuständigen Polizeipräsidium verdeckt - um eventuelle Gefahren möglichst schon im Vorfeld zu erkennen.

Weiter wurden bei dem "Sicherheitsgipfel" im Rathaus zusätzliche Maßnahmen besprochen, wobei die Stadt betonte, die Polizei sei bei der Gefahrenabschätzung federführend. "Wir richten uns dann nach den Empfehlungen, die wir bekommen", sagte eine Rathaus-Sprecherin.

Die Verantwortlichen von Echt.Scharf.Solingen gehen derweil davon aus, dass die Sommerparty zwischen dem 12. und 14. August wie geplant und ohne Störungen über die Bühne gehen wird. "Wir haben bereits seit Jahren ein ausgefeiltes Sicherheitskonzept", betonte Jan Höttges, der als Vorsitzender des Initiativkreises Solingen bei der Veranstaltung die sprichwörtlichen Fäden in der Hand hält. Eher skeptisch beurteilte Höttges in diesem Zusammenhang ein Rucksack-Verbot, wie es zuletzt vom Münchener Oberbürgermeister Dieter Reiter für Veranstaltungen in der bayerischen Landeshauptstadt ins Spiel gebracht worden war. Gleichwohl, so der Initiativkreis-Vorsitzende, werde man die Besucher bitten, von Verhaltensweisen Abstand zu nehmen, die Irritationen auslösen könnten.

Zum Topact der Sommerparty, dem Auftritt von "Guildo Horn & den orthopädischen Strümpfen" werden am 13. August mehrere tausend Fans erwartet.

(or)
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