Solingen "plan 8" will Gräfin das Areal des O-Quartiers abkaufen

Solingen · Unternehmer Gerd Fischer kann sich vorstellen, Wohnungen und Einzelhandel zu schaffen. Um jeden Preis will er aber nicht einsteigen.

 Die Hallen der ehemaligen Olbo-Fabrik warten immer noch auf ihren Abriss. Der Bauträger "plan 8" will neue Bewegung in das Projekt bringen.

Die Hallen der ehemaligen Olbo-Fabrik warten immer noch auf ihren Abriss. Der Bauträger "plan 8" will neue Bewegung in das Projekt bringen.

Foto: Köhlen (Archiv)

Lange tat sich auf dem Gelände des geplanten Einkaufscenters O-Quartier so gut wie nichts. Doch nun kommt neue Bewegung in die schier endlose Geschichte um die Shoppingmall im Zentrum von Ohligs. Denn der Solinger Unternehmer Gerd Fischer kann sich vorstellen, mit seiner Firma "plan 8" das Areal von der bisherigen Eigentümerin, der Bayreuther Unternehmensgruppe Graf von Thun und Hohenstein Veit, zu kaufen.

"Ich habe einen entsprechenden Brief nach Bayreuth geschrieben", sagte Fischer gestern im Gespräch mit unserer Redaktion. Eine Antwort stehe zwar noch aus, betonte der Unternehmer. Er stellte aber klar, dass es ihm mit der Offerte ernst sei: "Wir stehen natürlich noch ganz am Anfang. Aber grundsätzlich trauen wir uns zu, das Gelände zu übernehmen."

Sollte Dr. Jeannine Gräfin von Thun und Hohenstein Veit, die Geschäftsführerin der gleichnamigen Investorengruppe, auf das Angebot von "plan 8" eingehen, würde dies bedeuten, dass das Projekt O-Quartier nur noch in einer abgespeckten Version verwirklicht würde. Denn Gerd Fischer, der direkt neben dem geplanten Einkaufszentrum im Olbo-Park 86 Wohnungen errichten lässt, will auch im O-Quartier vornehmlich neuen Wohnraum schaffen. Gleichwohl kündigte Fischer an, die Bedürfnisse des Stadtteils nach einem besseren Einzelhandelsangebot in seine Planungen mit einzubeziehen. "Uns schwebt ein großer Supermarkt vor", sagte der Unternehmer. Zudem sei es möglich, ein Sportfachgeschäft sowie weitere Läden am Ohligser Marktplatz anzusiedeln.

Um jeden Preis wird der Bauträger aber nicht in das Projekt einsteigen. "Der Kauf müsste zu einem marktgerechten Preis erfolgen", unterstrich der Geschäftsmann, der überdies betonte, ein mögliches Engagement sei auch an verwaltungsrechtliche Änderungen geknüpft. "So wäre es sicherlich notwendig, den zurzeit bestehenden Bebauungsplan abzuändern."

Zuletzt hatte auf dem O-Quartier-Gelände Stillstand geherrscht. Erst auf Aufforderung der Stadt begann Graf von Thun und Hohenstein Veit damit, den dortigen Schuttberg abzutragen. Und auch eine Ankündigung von NRW-Bauminister Michael Groschek (SPD) bei einem Solingen-Besuch im Oberbürgermeister-Wahlkampf, den Investor zu einem Krisengespräch einzuladen, zeigte bislang keine Wirkung.

(RP)
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