Rasspe-Gelände in Solingen Partygäste feiern bis 4 Uhr in alter Lagerhalle

Solingen · 550 Gäste kamen Samstag zur Solingen-Party auf das Rasspe-Gelände in Stöcken - das schon bald wieder anders genutzt werden soll.

 Dicht gedrängt standen die Gäste am Samstagabend bei der Solingen-Party in der alten Lagerhalle der Firma Rasspe in Stöcken.

Dicht gedrängt standen die Gäste am Samstagabend bei der Solingen-Party in der alten Lagerhalle der Firma Rasspe in Stöcken.

Foto: Köhlen

Es war einmal "seine" Halle gewesen. 47 Jahre lang arbeitete Rolf Dieter Böntgen bei der Firma Rasspe - die letzten Jahre vor dem Umzug nach Wermelskirchen als Abteilungsleiter für Lager, Versand und Lackiererei. Wo früher insgesamt 16 Beschäftigte Ersatzteile für "alle Herren Länder" verpackten, feierten am Samstagabend rund 550 hoch zufriedene Gäste die Solingen-Party. Böntgen, langjähriger Betriebsratsvorsitzender von Rasspe, hatte jedoch selbst Besucher aus dem Ausland und konnte nicht zur Party kommen. "Ich glaube, ich hätte auch ein bisschen Wehmut gehabt."

Wolfgang Rasspe-Dahmann, von 1986 bis 1999 in leitenden Positionen im Betrieb tätig, sah hingegen lieber voraus als zurück: "Ich freue mich, dass etwas Neues, Innovatives entsteht", betonte er mit seiner Frau Barbara, selbst eine ehemalige Mitarbeiterin. "Und es ist toll, dass die Lagerhalle so genutzt wird."

Ein Lob, das von vielen Partygästen geteilt wurde. "Ich finde die Dekoration wunderschön und die Idee ideal", sagte Horst Gabriel, der 1997 selbst eine Zeit lang in der Fabrikantenvilla von Peter Rasspe gewohnt hatte. "Das ist wieder wie ein Klassentreffen hier." Oder, wie es IHK-Präsident Thomas Meyer ausdrückte, der zum ersten Mal bei einer Solingen-Party war: "Man sieht viele bekannte gute Gesichter, die aktiv viel für die Gesellschaft tun".

Die Party mache einfach Spaß, waren sich Meyer und IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge einig. Unternehmer Horst Gabriel: "Dieses Mal kann man den Gästen auch die Dimensionen des Rasspe-Geländes zeigen."

"Wenn die Leute am Sonntagmorgen nach Hause gehen, hätte ich gerne 500 Stöcken-17-Fans", wünschte sich Gastgeber Frank Balkenhol. Der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung hatte sich im Januar für das Rasspe-Gelände als Partyort entschieden und gleich den passenden "Rassperry-Cocktail" mit Unterstützung von Feinkost Hitzegrad kreiert: Sekt mit Himbeeren.

Es wird wohl die einzige Rassperry Cocktail-Bar und Solingen-Party in Stöcken bleiben. "Noch in diesem Jahr soll das Sanierungskonzept fertig sein", erläuterte Stadtdirektor Hartmut Hoferichter die Zukunftspläne. Die Umwandlung in einen Technologiepark sei ein "Vorzeigeprojekt über Solingen hinaus", unterstrich Dr. Klaus Strehlau, Stadtdienstleiter Natur und Umwelt. "Und frühestens 2018 kommen wir dann richtig in Wallung", ergänzte Frank Balkenhol.

Bei den Gästen der Solingen-Party ging es schneller: Neben einem ausgezeichneten sowie vielseitigen gastronomischen Angebot gab es einen mit kräftigem Beifall bedachten Auftritt von Jan & Jascha und eine "Rasspe-Disco" mit DJ Jay Nevis. Die letzten Gäste stiegen morgens um vier Uhr ins Taxi. Außerdem hatte das Autohaus Nouvertné einen Shuttle-Service eingerichtet; das Technische Hilfswerk sorgte für die Beleuchtung des Parkplatzes. Für die Umsetzung der vielen guten Ideen und die liebevolle Dekoration erhielt Projektmanagerin Lisa Schulze von der Wirtschaftsförderung ein Extra-Lob von Oberbürgermeister Tim Kurzbach.

Seit gestern gilt in Stöcken nun aber wieder: "Betreten des Geländes verboten. Eltern haften für ihre Kinder". Einen anderen Warnhinweis kann die Wirtschaftsförderung dagegen abnehmen: "In der Halle können Unebenheiten im Boden auftreten."

(RP)
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