Solingen Paladins als schnellste auf der Wupper

Solingen · Eine Gruppe des Solinger Football-Clubs errang den Titel bei der 1. Schwebefähre-WM im Müngstener Brückenpark.

Gebannt beobachteten die rund 300 Zuschauer auf dem Steg und auf der Wiese, wie die Gruppe der Freiwilligen Feuerwehr aus Wald, die als letzte an den Start gegangen war, den Endspurt einlegte - frenetisch angefeuert von den eigenen Begleitern. Die letzten Meter kämpfte sich das Quartett mit größtem Einsatz bis ins Ziel, dann blieb die Stoppuhr auf der Anzeigetafel stehen - bei drei Minuten, 18 Sekunden und 71 Hundertsteln - und damit nur eine Sekunde später als bei den Startern der Solingen Paladins. Die lagen sich prompt jubelnd in den Armen. Football-Trainer Tim Rüttgers und die Spieler Michael Prawinski, Martin Kremer sowie Magnus Westhofen dürfen sich seit Samstagabend "Schwebefähre-Weltmeister 2015" nennen. Mag auch der sportliche Stellenwert dieses neu ausgelobten Titels überschaubar sein - die Teilnehmer des spaßigen Wettrennens in der Schwebefähre über die Wupper gingen an ihre Grenzen und trotzten teilweise auch Knie- oder Schulterproblemen. "Es ist der persönliche Ehrgeiz, der die ganze Truppe vorantreibt", sagte Tim Rüttgers.

Im Training unter der Woche hatte sich der Triumph der Paladins noch nicht unbedingt angedeutet: "Da lag unsere Zeit bei sechs Minuten", erzählte Rüttgers. Beim entscheidenden Lauf war das Quartett, das nach eigener Aussage zuvor noch nie mit der Schwebefähre über die Wupper gefahren war, dann nicht mehr aufzuhalten. Den dritten Platz, nur zwei Zehntelsekunden langsamer als die Feuerwehrleute, belegte das Team der DJK Sportgemeinschaft Solingen.

15 Teams - von Vereinssportlern über Arbeitskollegen bis zu Freunden und Skatbrüdern waren am Samstag bei der 1. Schwebefähre-WM im Brückenpark an den Start gegangen. Ihr Ziel war es, die Fähre unterhalb der Müngstener Brücke mit kräftigen Pumpbewegungen so schnell wie möglich ans Remscheider Wupperufer und wieder zurück zum Solinger Steg bewegen.

Auf der insgesamt 128 Meter langen Strecke begleitete sie stets Fährmann Florian Döltz, der alle Starter von seinem Platz aus kräftig nach vorne peitschte - so auch den Freundeskreis um Leonardo De Maggio, der unter dem Namen "Deja Vu" ins Rennen ging. "Ich hatte sofort Bock auf diesen Wettbewerb und habe mir die stärksten Leute im Bekanntenkreis ausgesucht", verriet der Solinger, der sich selbst den Künstlernamen "Löwenherz" verliehen hatte. Am Ende landete sein Team mit einer Zeit von drei Minuten und 30 Sekunden auf einem guten sechsten Rang. "Aber letztlich steht ja der Spaß im Vordergrund", sagte De Maggio.

Die Solingen Paladins indes ergatterten neben dem ungewöhnlichen Weltmeister-Pokal noch vier Premium-VIP-Tickets für ein Bundesliga-Heimspiel von Bayer 04 Leverkusen. Die will die Footballmannschaft nicht selbst nutzen sondern der Jugendeinrichtung Halfeshof zur Verfügung stellen.

(RP)
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