Solingen Orchesterfusion: Politik im Schulterschluss

Solingen · Wenn es um Solinger Belange geht, können sie plötzlich doch wieder alle miteinander. Es braucht nur ein wenig Entgegenkommen. Und schon ist der da: Der Schulterschluss der Politik in der gestrigen Ratssitzung – über die Ratsmehrheit aus SPD, Grünen, BfS und den Linken, bis hin zu CDU und FDP.

Wenn es um Solinger Belange geht, können sie plötzlich doch wieder alle miteinander. Es braucht nur ein wenig Entgegenkommen. Und schon ist der da: Der Schulterschluss der Politik in der gestrigen Ratssitzung — über die Ratsmehrheit aus SPD, Grünen, BfS und den Linken, bis hin zu CDU und FDP.

Mit einem gemeinsam getragenen Fragenkatalog soll die Geschwindigkeit bei der Frage herausgenommen werden, ob die Bergischen Symphoniker mit dem Wuppertaler Sinfonieorchester verschmelzen sollen.

Vor allem aber soll dieser Schulterschluss in Richtung Remscheid und Wuppertal demonstrieren: Wir Solinger lassen uns bei dieser Frage nicht auseinanderdividieren. Hauptargument der Ratsmehrheit: "Wir brauchen eine sorgfältige Prüfung aller Fakten mit einer anschließenden Bewertung, bevor eine seriöse Debatte überhaupt möglich ist", sagte Grünen-Sprecherin Martina Zsack-Möllmann.

Dafür, dass der Antrag der CDU zur Regionalplanung von Gewerbeflächen nicht gleich von der Mehrheit vom Tisch gefegt, sondern in den zuständigen Ausschuss vertagt wurde, ließen sich die Christdemokraten erweichen, dem Fragenkatalog zuzustimmen. Da auch die FDP noch jede Menge offene Fragen bei den ja drei Sparvorschlägen aus dem actori-Gutachten hat, war die auch im Boot. Damit ist klar: Vor der Sommerpause passiert politisch erst mal gar nichts. Zunächst kommt die Solinger Verwaltung weiter ans Arbeiten.

Reiner Daams, Parteivorsitzender der Grünen und Mitglied im Kulturausschuss, war nach der Sitzung hoch zufrieden. Vor allem mit diesen deutlichen Aussagen von Oberbürgermeister Norbert Feith: "Für mich gibt es keine Vorfestlegung und auch keine Verengung." Damit bezog er sich auf den Remscheider Kulturdezernenten Christian Henkelmann, der die Orchester-Fusion als alternativlos bezeichnet hatte.

Alle drei Städte müssten für sich schauen, ob und welche der Sparvorschläge in die jeweiligen regionalen Verhältnisse hinein passten, sagte Feith. Außer der Orchesterfusion hatte das actori-Gutachten den Vorschlag gemacht, die Kulturbüros von Solingen und Remscheid zusammen zulegen.

Feith konterte zudem Wuppertals Generalmusikdirektor Kamioka, der diese Woche verkündet hatte, bei einer Fusion nicht zur Verfügung zu stehen: Mit dem bergischen GMD Peter Kuhn habe man einen geeigneten Kandidaten.

(RP)
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