Solingen Ohligs fordert mehr Hilfe von der Stadt

Solingen · Die Stadt setzt auf der Düsseldorfer Straße zurzeit Pflanzen ein. Der Ohligser Bezirksbürgermeister Westkämper verlangt indes ein neues Pflaster für die Fußgängerzone - und zwar schnell. Er sieht seinen Stadtteil benachteiligt.

Es ist ein erster Schritt. Die Stadt Solingen hat gestern damit begonnen, die großen Baumscheiben auf der Düsseldorfer Straße neu zu bepflanzen - eine Maßnahme, durch die das Erscheinungsbild der Ohligser Fußgängerzone verschönert werden soll. Doch wenn es nach dem Bezirksbürgermeister von Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid, Marc Westkämper (CDU), geht, kann diese Begrünung tatsächlich nur der Auftakt zu weitaus größeren Sanierungsschritten in seinem Stadtteil sein.

"Es wird höchste Zeit, dass nun endlich auch die Pflasterung auf der Düsseldorfer Straße in Angriff genommen wird", forderte Westkämper am Donnerstag im Gespräch mit unserer Redaktion. Denn nach Ansicht des Christdemokraten wird der größte Solinger Stadtbezirk bereits seit längerem vom Solinger Rathaus eher stiefmütterlich behandelt.

Dabei sieht der Bezirksbürgermeister Ohligs vor allem im Vergleich zu anderen Stadtteilen im Hintertreffen. So sei beispielsweise in den zurückliegenden Jahren viel Geld in die Innenstadt geflossen. Und überdies käme inzwischen auch Wald in den Genuss städtischer Hilfe, argumentierte Westkämper mit Blick auf die in dieser Woche begonnenen Pflasterarbeiten rund um die dortige evangelische Kirche.

Grund genug für den CDU-Mann, die Stadt und deren Etatplaner verstärkt in die Pflicht zu nehmen. Den Einwand, die Kassen im Rathaus seien leer, will Marc Westkämper jedenfalls nicht unwidersprochen stehen lassen. "Die Haushaltslage in Solingen ist doch bereits seit Jahren angespannt. Und trotzdem haben es die zuständigen Leute in der Verwaltung immer wieder geschafft, Gelder für die City zur Verfügung zu stellen", sagte der Bezirksbürgermeister.

Dabei glaubt Westkämper seinen Stadtteil prinzipiell auf einem sehr guten Weg. Ob es nun um die Zuzüge vieler Neubürger aus Düsseldorf sowie den umliegenden Städten geht, oder aber um den Aufschwung, den die Gegend östlich des Hauptbahnhofs durch den Bau des neuen Galileums ab 2017 erleben dürfte - für Marc Westkämper ist Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid der Solinger Stadtbezirk mit dem mit Abstand größten Wachstumspotenzial.

Was sich indes am Ohligser Marktplatz bislang allenfalls erahnen lässt. Dort tut sich auf dem alten Olbo-Gelände, wo eigentlich schon längst ein neues Einkaufszentrum stehen sollte, nämlich weiterhin gar nichts. Das O-Quartier lässt nach wie vor auf sich warten, so dass der Bezirksbürgermeister jetzt zumindest einen Teil seiner Hoffnungen auf eine möglichst schnelle Entscheidung vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf legt. Dort hat die Stadt den Investor, die Entwicklungsgesellschaft Graf von Thun und Hohenstein Veit, auf eine unverzügliche Beseitigung des Schuttbergs verklagt, der auf dem Areal liegt.

"Dieser Schandfleck muss verschwinden", sagte Westkämper, dem die Brachfläche im Ohligser Zentrum - genauso wie vielen Bürgern - ein Dorn im Auge ist. Wobei der Christdemokrat weiter an eine Einkaufs-Mall glaubt. "Ich bin der Meinung, dass im Stadtbezirk genügend Kaufkraft vorhanden ist, um ein Center zu errichten", betonte der Bezirksbürgermeister, der gleichzeitig Überlegungen eine Absage erteilte, lediglich eine abgespeckte O-Quartier-Version zu realisieren. Westkämper: "Ein Lebensmittelladen und ein Discounter reichen nicht aus".

Denn immerhin schwebt dem Christdemokraten vor, in Zukunft auch Kunden aus den benachbarten Städten wie Hilden oder Haan in die Ohligser Innenstadt zu locken. "Diese Chance sollten wir auf jeden Fall nutzen", unterstrich Marc Westkämper.

(or)
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