Solingen O-Quartier: Ohligser fordern Schutt-Beseitigung

Solingen · Zwar wird die Initiative der Stadt in Sachen O-Quartier begrüßt. Es bleiben aber Zweifel am Investor.

Mit Erleichterung, aber auch mit Sorge haben gestern viele Ohligser auf die Ankündigung der Stadt Solingen reagiert, beim geplanten Einkaufscenter O-Quartier nunmehr verstärkt aufs Tempo zu drücken. So begrüßte beispielsweise der Bezirksbürgermeister von Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid, Marc Westkämper (CDU), zwar prinzipiell das Vorhaben der Stadtverwaltung, in einem neuen Bebauungsplan für das Center mehr Flächen für Wohnungen statt für Geschäfte auszuweisen.

Gleichzeitig meldete Westkämper Zweifel an der Ernsthaftigkeit an, mit welcher der Investor, die Entwicklungsgesellschaft Graf von Thun und Hohenstein Veit, die Pläne für Ohligs verfolgt. "Dass der Investor dagegen klagt, den Schuttberg auf dem alten Olbo-Gelände zu beseitigen, deutet nicht gerade daraufhin, dass bald gebaut werden soll", sagte Westkämper.

Er forderte einmal mehr mit Nachdruck, der Schutt müsse umgehend aus dem Ohligser Zentrum verschwinden. "Dies ist ein echter Schandfleck für den Stadtteil", betonte der Bezirksbürgermeister, der ferner Sicherheitsbedenken formulierte. So sei die Gefahr, die von dem Schuttberg und den Ruinen am Ohligser Marktplatz ausgingen, zu groß, als dass der augenblickliche Zustand noch länger bestehen bleiben könnte, sagte der Christdemokrat.

Eine Einschätzung, die der Bezirksbürgermeister mit Joachim Junker, Geschäftsführer der Ohligser Jongens, teilt. Wohl zeigte sich Junker ebenfalls zunächst erfreut darüber, dass die Stadt jetzt die Initiative ergriffen hat. Weiter forderte Junker aber, in Sachen Schuttberg den Druck zu erhöhen. "Wenn sich dort nicht bald etwas tut, sollte nachgedacht werden, wie der Investor gezwungen werden kann, den Schutt abzutransportieren", sagte Junker im Gespräch mit unserer Redaktion.

Doch selbst wenn der Schuttberg wirklich beseitigt werden sollte, wäre Ohligs in Sachen neues Einkaufszentrum noch nicht wirklich weiter. Das wissen auch Marc Westkämper sowie Joachim Junker, die deshalb nicht allein ein mögliches neues Konzept für das Center guthießen, sondern endlich eine sichtbare Entwicklung verlangten. "Es ist zwar in Ordnung, dass der Anteil der Geschäftsflächen verringert werden soll", betonte Jongens-Chef Junker. Dies bringe aber nur etwas, wenn es gelinge, hochwertigen Handel nach Ohligs zu holen.

Und auch der Bezirksbürgermeister schlug in die gleiche Kerbe. "Wir benötigen dringend einen Lebensmittelvollsortimenter im Stadtteil", erklärte Marc Westkämper zum wiederholten Mal, während Iris Preuss-Buchholz als Fraktionsvorsitzende der SPD im Rat davon ausgeht, dass es nun gelingt, "den Knoten für das Ex-Olbo-Gelände durchschlagen zu können".

(RP)
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