Solingen Nümmener feiern "kleines Brückenfest"

Solingen · Rund einen Monat vor der geplanten Fertigstellung konnte die sanierte Brücke zwischen Nümmen und Ehren wieder freigegeben werden. Die Anwohner feierten dies mit einem ganz besonderen Nachbarschaftsfest.

Es war ein großes Fest für eine kleine Brücke: Mit dem ersten Nümmener Brückenfest hat der Nümmener Heimatverein gestern den Abschluss der Bauarbeiten an der Brücke zwischen Nümmen und Ehren gefeiert. Anfang Oktober war das Bauwerk gegenüber dem Vereinsheim Nümmener Treff gesperrt worden, nachdem Untersuchungen ergeben hatten, dass die Tragfähigkeit nicht mehr ausreichend war, um den Verkehr über die Brücke aufrecht zu erhalten.

Was Anwohner und Bezirkspolitiker zunächst wie der Blitz aus heiterem Himmel traf, ist kaum sechs Wochen später zu einer Nümmener Erfolgsgeschichte geworden - und zu einem Bauverfahren in Rekordzeit: Rund vier Wochen vor der geplanten Fertigstellung kann die Brücke ab sofort wieder befahren werden. Und nicht nur das: Mit Kosten von rund 40.000 Euro ist die Maßnahme, die von den Nümmener Unternehmen Robert Müllenschläder Straßen- und Tiefbau und Dieter Terwedow durchgeführt wurde, im Etat geblieben.

Für Dirk Schulenberg, Vorsitzender des Nümmener Heimatvereins, sind das Gründe genug, zu feiern. Und es gibt noch mehr: "Eine Brücke ist immer auch ein symbolisches Ding, das Menschen verbindet, in diesem Fall die Ehrener und die Nümmener. Gerade in unseren heutigen Zeiten, in denen viele eher Brücken einreißen, ist die Einweihung einer Brücke ein schöner Grund, um zusammen zu kommen und zusammen zu feiern. Die Brücke ist auch ein Symbol der Nachbarschaftlichkeit." Und die wird in Nümmen groß geschrieben: Rund 50 Anwohner feierten "ihre" Brücke, die Hofschaft und den Zusammenhalt dort gestern Nachmittag gleich neben der Brücke. "Es ist toll, was sich bewegen lässt, wenn jemand Herzblut reinbringt", lobte Bezirksbürgermeister Udo Vogtländer auch die ausführenden Bauunternehmen, die ebenfalls aus Nümmen kommen. "Und ich bin stolz, dass ich in meiner Ära als Bezirksbürgermeister endlich eine Brücke eröffnen darf." Die besondere Aktion des Heimatvereins - das kleine Solinger Brückenfest - wollte sich auch Oberbürgermeister Tim Kurzbach nicht entgehen lassen: "Ich bin gekommen, weil ich diese Ortsgemeinschaft so stark und so gut finde." Bei der Sanierung der Brücke, sagte Karsten Ditscheid, Abteilungsleiter für Brücken und Durchlässe bei den Technischen Betrieben, hätten alle Beteiligten an einem Strang gezogen. "Hier hat einfach alles geklappt. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis." Dabei hat die Wiedereröffnung der Brücke vor allem auch ganz praktische Vorteile. "Viele nutzen diesen Weg als Schleichweg zur Autobahn", weiß Reiner Holzrichter, der direkt an der Brücke wohnt. "Viele Autofahrer haben in den letzten Wochen die Hinweise auf die Sperrung nicht gesehen, zehn bis zwölf Autos haben hier jede Stunde gedreht." Wichtig sei die Wiedereröffnung auch für die Familie Nau, die in Ehren ihren Hofladen betreibt, sagte Bezirksbürgermeister Udo Vogtländer. "Sie hatte unheimliche Verluste durch die Sperrung."

(RP)
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