Solingen Neues Wohnprojekt am Wasserturm

Solingen · Der Spar- und Bauverein Solingen will 40 öffentlich-geförderte Senioren-Wohnungen an der Schlagbaumer Straße bauen. Die Genossenschaft erzielte im Geschäftsjahr 2015 einen Überschuss in Höhe von 5,5 Millionen Euro.

 Hans-Werner Bertl ist Vorsitzender des Aufsichtsrates des Spar- und Bauvereins Solingen.

Hans-Werner Bertl ist Vorsitzender des Aufsichtsrates des Spar- und Bauvereins Solingen.

Foto: mak (Archiv)

Altengerechte und barrierefreie Wohnungen sind bei den Mitgliedern des Spar- und Bauvereins Solingen (SBV) gefragt. Nahezu in jeder Siedlung ist "Wohnen im Alter" ein Thema, insbesondere nach dem Umsetzen des Projektes "SeniorenWohnen Weegerhof".

In der Siedlung Wasserturm, die derzeit und in den kommenden Jahren ohnehin umfangreich modernisiert und saniert wird, plant die größte Wohnungsbau-Genossenschaft des Rheinlandes nun ein weiteres Senioren-Wohnprojekt: Entlang der Schlagbaumer Straße soll ein Neubau mit insgesamt 40 altengerechten Wohnungen entstehen - im öffentlich-geförderten Wohnungsbau, um die Mieten bezahlbar zu halten. "Wir bewerben uns gerade beim Land um öffentliche Mittel, die Stadt Solingen unterstützt unser Neubauvorhaben", erklärte gestern SBV-Vorstandsvorsitzender Ulrich Bimberg bei der Vorlage der Bilanzzahlen für das Geschäftsjahr 2015.

Läuft alles nach Plan, soll das Projekt mit integrierter Tagespflege noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden. "Das Bauvorhaben hat sich aus dem Quartier heraus entwickelt. Der Bedarf für seniorengerechte Wohnungen ist vorhanden", sagte Bimberg, der auch in anderen Siedlungen, beispielsweise Böckerhof, Senioren-Wohnprojekte für umsetzbar hält. "Wir wollen mit diesen Projekten auch lebenslanges Wohnen im Quartier ermöglichen", ergänzte Hans-Werner Bertl, Aufsichtsratsvorsitzender von Solingens größtem Wohnungsanbieter.

Der hält 6969 Wohnungen in 1751 Häusern vor, in denen etwa 16.000 Menschen wohnen. Das sind zehn Prozent der Solinger Bevölkerung. 440 Wohnungen (Quote 6,3 Prozent) standen am Bilanzstichtag leer, der größte Teil davon wegen geplanter Maßnahmen.

Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die 1897 gegründete Genossenschaft einen Überschuss in Höhe von 5,5 Millionen Euro. 4,7 Millionen Euro wurden in die Rücklagen eingestellt, als Bilanzgewinn wird eine Summe von 878.000 Euro ausgewiesen. Hiervon erhalten die Genossenschaftler die größtmögliche Dividende von vier Prozent auf ihre Anteile - sofern die Vertreterversammlung am 11. Juni im Gemeindesaal der Stadtkirche am Fronhof zustimmt. Die Bilanzsumme des SBV, der 134 Mitarbeiter beschäftigt, wuchs auf 285 Millionen Euro, die Eigenkapitalbasis nochmals um fünf Millionen Euro auf 93,2 Millionen Euro. "Eigenkapital und Spareinlagen der Mitglieder machen fast zwei Drittel der Bilanzsumme aus - also den fundamentalen Anteil der Innenfinanzierung", sagte Bertl. Fast 20 Millionen Euro hat der Spar- und Bauverein im Geschäftsjahr 2015 erneut in die Instandhaltung und Modernisierung der Wohnungen und auch in Neubauten (Schlicker Weg) investiert. In den vergangenen zehn Jahren waren es damit zusammen fast 230 Millionen Euro. Aufträge und damit Geld, die vielen Handwerksbetrieben vor Ort zugutekamen.

Nach Einschätzung des Aufsichtsratsvorsitzenden und des Vorstandes mit Ulrich Bimberg, Manfred Krause und Erwin Kohnke verändert sich der Solinger Wohnungsmarkt derzeit nicht nur durch den Zuzug von Flüchtlingen, sondern auch durch die Nähe zur Rheinschiene. Bezahlbare Mieten in der Klingenstadt sorgen für Bevölkerungszuwachs. Solingen entwickele sich dadurch zum attraktiven Wohnort. Dazu gehört auch die fünfjährige Mietpreisgarantie für über 50 Prozent der Wohnungen, die der SBV 2013 ausgesprochen hatte. "Nächstes Jahr werden wir überlegen, wie wir über 2018 hinaus damit umgehen", sagte Krause.

(uwv)
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