Solingen Neues Geschäftskonzept am Central

Solingen · "Ansichtssache" heißt das Projekt, in dem Kirsten Diederichs und Stefan Haber Raumausstattung und Designladen zusammenbringen. Über den Standort Central gibt es für sie nichts zu diskutieren: Sie sehen Potenzial.

Kirsten Diederichs und Stefan Haber hatten Lust auf etwas Neues, eine Herausforderung, gewissermaßen einen Tapetenwechsel: Diederichs, eigentlich Lektorin, wollte gerne noch einmal etwas anderes machen und träumte von einem kleinen Designladen. Und Stefan Haber, Inhaber vom Traditionsgeschäft Raumausstatter Haber am Central, war von der Idee gleich begeistert. "Wir haben uns beim Einkaufen getroffen, und ich habe spontan gesagt, wir machen das in meinem Laden", erzählt er.

Vor rund zwei Wochen hat "Ansichtssache", das gemeinsame Projekt der beiden aus Raumausstattung und Designladen, an der Wuppertaler Straße 40 eröffnet. Und bietet, neben der klassischen Raumausstattung, nun auch handverlesene Wohn- und Gartenaccessoires, Schmuck, Schals, Taschen und andere Dinge zum Verschenken und Behalten. Von Schreibwaren über handbedruckte Geschirrtücher bis hin zu Beton-Rasierschalen. Von Türstoppern in Hundeform über ausgefallene Bakelit-Einrichtungsgegenständen bis hin zu Postkarten. "Ich wollte keine Ware von der Stange, sondern qualitätsvolle, exklusive Sachen", so Diederichs. Zwei Jahre hat sie gesucht, war auf Märkten und Messen und in den Ateliers von Kunsthandwerkern, bis sie wusste, was sie in ihrem kleinen Designladen anbieten möchte: Nützliches zum Wohnen, das zugleich aber auch schön ist. "Das sind alles Dinge, die mit Liebe gefertigt werden, mit sehr viel Spaß und Lust am Design", verspricht sie.

Und Dinge, die sich ausgesprochen gut mit der klassischen Raumausstattung, die die Familie von Stefan Haber bereits seit Jahrzehnten anbietet, vertragen, mit Gardinen und Sonnenschutz, mit Teppichböden und Tapeten. Wie gut beides zusammenpasst, führen Kirsten Diederichs und Stefan Haber mit ihrer ganz besonderen Verpackungsidee vor: Geschenke werden hier nicht in Papier eingepackt, sondern in Tapeten eingenäht - das Muster kann nach Wunsch ausgewählt werden.

Die Wahl des Standortes für ihr Projekt ist dabei sowohl für Kirsten Diederichs, die neu am Central ist, als auch für Stefan Haber, der den Bereich seit Jahrzehnten kennt, ein deutliches Bekenntnis zum Central. "Parkplätze sind ein Problem. Zugleich ist es hier auch nicht schlecht: Der Central ist, wie der Name sagt, zentral, hier kommen viele Menschen vorbei. Der Central wird nicht mehr werden, wie er war, man sollte deshalb nicht nur den alten Zeiten nachweinen. Der Central wird anders werden, doch ich glaube daran, dass er gut wird. Es braucht nur etwas Zeit", so Haber. "Wir wissen um die Probleme hier, kennen die Leerstände", sagt Kirsten Diederichs. "Aber irgendjemand muss anfangen und einen Punkt setzen, und wir hoffen, dass sich andere entschließen, sich ebenfalls hier niederzulassen."

Für eine Belebung des Centrals haben Diederichs und Haber dabei weitere Ideen: Sie wollen künftig Ausstellungen, Lesungen, Musik, Länderabende und andere Kleinkunstveranstaltungen in ihrem Geschäft ausrichten. "Wir wollen einen weiteren Akzent setzen", so Kirsten Diederichs.

(RP)
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