Solingen Neuer Service: Awo holt Wertstoffe zu Hause ab

Solingen · Das Angebot von Arbeiterwohlfahrt und Technischen Betrieben schafft Arbeitsplätze für drei Schwerbehinderte.

Kühlschrank, Waschmaschine, Sofa: Sind solche schweren Gegenstände kaputt und nicht mehr zu gebrauchen, müssen sie entsorgt werden. Aber wie? Gerade ältere oder kranke Menschen stehen dann schnell vor Problemen. Hier hilft das neue Angebot der Technischen Betriebe Solingen (TBS) und der Awo Service und Integration GmbH.

Ab dem 1. März können Solinger bei den Technischen Betrieben zweimal im Jahr kostenlos einen Abholservice buchen. Dieser holt den Sperrmüll zu einem vereinbarten Termin bei den Bürgern aus der Wohnung oder dem Keller ab. Ein paar Punkte sind zu beachten: Groß, sperrig und verwertbar sollten die Gegenstände sein, etwa Möbel, Waschmaschinen, Trockner oder Herde, und in einer Menge von drei bis zehn Teilen. Die Mitarbeiter bauen keine Schränke ab, Küchen müssen von Strom- und Wasseranschlüssen getrennt sein. Auch gibt es keine Haushaltsauflösungen oder Entrümpelungen.

Von dem neuen Service profitieren nicht nur die Bürger, sondern auch die beteiligten Partner TBS und Awo. Die Technischen Betriebe wollen dadurch "Wertstoffe sichern" und die Umwelt schützen, wie TBS-Betriebsleiter Martin Wegner erklärt. Denn immer häufiger kommt es vor, dass vor der üblichen Sperrmüllabholung durch die TBS vom Straßenrand Geräte gestohlen oder vor Ort ausgeschlachtet werden.

Dabei kann aus Kühlschränken klimaschädliches FCKW entweichen. Durch die Abholung zuhause ist sichergestellt, dass die Technischen Betriebe die Geräte verwerten, die Wertstoffe verkaufen und den Rest fachgerecht entsorgen. Die Awo Service und Integration kann durch den Auftrag der TBS drei schwerbehinderten Menschen eine Arbeit bieten. Die Technischen Betriebe hatten die neue Dienstleistung Ende 2015 ausgeschrieben, den Zuschlag erhielt die Tochtergesellschaft der Arbeiterwohlfahrt. Sie ist darauf spezialisiert, Menschen mit Behinderung Zugang zur Arbeitswelt zu verschaffen.

Dies können Jobs als Hausmeister, Reinigungskraft oder im Cateringbereich sein, wie Awo-Geschäftsführer Christoph Kühn erklärt. Die Awo stellte für den Abholdienst ein vierköpfiges Team zusammen, aus dem drei Mitarbeiter schwerbehindert sind. Es gab viele Bewerber, wie Alessandro Costatino, Betriebsleiter bei der Awo berichtet. Eine Erfahrung teilten sie alle: "Ich kriege keine Chance", schildert er.

Das Angebot ist vorerst als einjähriger Pilotversuch angelegt. Wie groß die Nachfrage ist und welche Mengen an Wertstoffen eingesammelt werden, ist noch völlig unklar, wie Martin Wegner erklärt.

Der Abholservice kann mündlich oder schriftlich bei den Technischen Betrieben gebucht werden bei Heike Freund unter 290 43 95 oder h.freund@solingen.de.

(bjd)
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