Was Nebenan Passiert Aus Dem Bezirk Gräfrath Neue Pläne für die alte Stadtgärtnerei

Solingen · Einstimmig segnete die Bezirksvertretung Gräfrath den Bebauungsplan für die Fläche am Botanischen Garten ab. Auf dem derzeit noch städtischen Grundstück soll unter anderem ein Neubau des Palliativen Hospizes entstehen.

Die Hoffnungen, die sich mit dem Gebiet zwischen Korkenziehertrasse, Klinikum und Botanischem Garten verknüpfen, sind vielfältig: Das städtische Krankenhaus strebt nach einer Option, sein Gelände mittelfristig erweitern zu können. Das Palliative Hospiz plant einen eigenen Neubau mit zehn Patientenplätzen für todkranke Menschen, Atrium und Pflegebädern. Und der Botanische Garten schließlich benötigt die alten Gewächshäuser eins und zwei, um Pflanzen anzuziehen, Werkbänke einzurichten und Lagerfläche zu schaffen. Das trifft sich gut, denn schließlich steht das Gelände zum Verkauf: Schon im Jahr 2011 hatte der Stadtrat beschlossen, sämtliche Einrichtungen der Technischen Betriebe (TBS) auf den Standort an der Dültgenstaler Straße in Wald zu konzentrieren.

Die damit verbundene Aufgabe der Betriebshöfe an unterschiedlichen Orten der Stadt - darunter eben auch die ehemalige Stadtgärtnerei am Botanischen Garten - soll jährlich eine Einsparung von 450.000 Euro mit sich bringen. Hinzu kommen noch einmalige Einnahmen aus dem jeweiligen Verkauf. Während das Klinikum für den Zukauf von Flächen in Frage kommt, wird die Stiftung Botanischer Garten die angrenzenden Gewächshäuser wohl künftig als Pächter nutzen können. Die Verwaltung berichtete von einer entsprechenden Vereinbarung.

Diese Entwicklung begrüßten auch die Gräfrather Stadtteilpolitiker, die am Montag zu ihrer letzten Sitzung vor den Sommerferien im Ratssaal des Kunstmuseums zusammengekommen waren. Dementsprechend einstimmig und ohne große Umschweife segneten sie die Beschlussvorlage ab und leiteten damit den nächsten Schritt in der Bauleitplanung ein. Die hatte bereits im vergangenen Jahr begonnen. "Die Pläne sind konkretisiert worden", betonte Karl-Heinz Schmidt, Leiter des Stadtdienstes Planung, Mobilität und Denkmalpflege. Die neuen Entwürfe sollen in Kürze öffentlich ausgelegt werden.

Hintergrund der politischen Erörterung ist die Rechtslage: Denn aktuell gibt es auf dem umworbenen Gelände keinen wirksamen Bebauungsplan. Es gilt als "planungsrechtlicher Außenbereich". Die vorgesehenen Neubauten sind nur dann möglich, wenn der künftige Plan eine "klinikaffine Nutzung" vorsieht. Nach dem geschlossenen Votum der Bezirksvertreter ist nun der Planungsausschuss am Zug: Er wird sich in seiner nächsten Sitzung am 20. Juni mit der Vorlage befassen. Der Verein Palliatives Hospiz hofft derweil, seine neue Einrichtung Ende des kommenden Jahres eröffnen zu können. Konkrete Investitionswünsche seitens des Klinikums gibt es hingegen laut Informationen aus der Verwaltung derzeit noch nicht.

(ied)
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