Solingen Neue Konzepte für alte Hallenbäder

Solingen · Im Juni ziehen die Flüchtlinge aus dem Hallenbad Sauerbreystraße. Die Vermarktung auch des Birkerbades nimmt von daher wieder Fahrt auf. Wohnungen und Büros könnten in den beiden geschlossenen Schwimmbädern entstehen.

44 Flüchtlinge sind zurzeit noch im alten Hallenbad an der Sauerbreystraße in Ohligs untergebracht. "Voraussichtlich noch bis Juni wird das Bad für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt", sagt eine Sprecherin der Stadt. Danach, ergänzt sie, wird die Immobilie wieder einem Investor anhand gegeben. Der hat neben dem Ohligser Hallenbad auch das Birkerbad in der Stadtmitte unter seinen Fittichen und will voraussichtlich in beiden städtischen Objekten Wohnungen und wahrscheinlich auch Büros verwirklichen. Ein konkretes Nutzungskonzept liegt zurzeit aber noch nicht vor. "Das müsste zudem erst von der Denkmalbehörde und der Stadtplanung geprüft werden", sagt die Stadtsprecherin.

Wohnen und eine Büronutzung wären in den alten Hallenbädern jedenfalls vorstellbar; die Lage des Birkerbads mit dem Eingangstor zur City bietet aber auch für die Bereiche Handel und Gewerbe beispielsweise in Richtung Gastronomie oder einer Eventhalle durchaus Perspektiven.

Der Immobilien-Entwickler aus dem Kölner Raum, für den beide Objekte reserviert sind, hat nach Angaben der Stadt jedenfalls schon Erfahrungen mit dem Umbau von alten Hallenbädern. "Sie haben an anderer Stelle bewiesen, dass sie es können", heißt es. Und es werde nicht nur geplant, der Immobilien-Entwickler aus dem Kölner Raum werde auch als Käufer auftreten.

Über die Höhe des Kaufpreises für die beiden Schwimmbäder schweigt sich die Stadt aber aus. Zunächst gehe es um Planungen. "Er hat noch Zeit, in den nächsten Monaten müssen aber Planungen vorgelegt werden", teilt die Stadt auf Anfrage mit.

Bis zum Sommer 2017 ist nach Informationen unserer Redaktion der Optionsvertrag befristet. Solange kann sich der Projekt-Entwickler auf eigene Kosten um Nutzungsänderungen, Gutachten und Statikernachweise kümmern. All dies geschieht mit dem Ziel, auch Investoren für die alten Hallenbäder zu gewinnen. Nicht nur die beiden Bäder, sondern auch angrenzende städtische Grundstücke, wie beispielsweise der Parkplatz am Birkerbad, sind mit drin im Gesamtpaket und werden mit in die Planungen aufgenommen. Die Stadt zeigt sich jedenfalls optimistisch: "Wir sind guter Dinge, dass der Verkauf der beiden Hallenbäder klappt."

Wie auch immer die Konzepte des Projektentwicklers im Detail aussehen, ein Schwimmbetrieb wird weder in Ohligs noch in der Stadtmitte in Zukunft nicht mehr aufleben. Das lasse sich wirtschaftlich nicht darstellen, heißt es. Ohnehin hat die Stadtverwaltung mit dem Anbau eines 25-Meter-Beckens im Klingenbad am Weyersberg für das Schul- und Vereinsschwimmen die beiden alten Hallenbäder in der City und in Ohligs verzichtbar gemacht. Das öffentliche Schwimmen wird im Hallenbad Vogelsang an der Focher Straße in Wald gewährleistet.

Seit Juli 2011 stehen die beiden denkmalgeschützten Hallenbäder in Ohligs und in der Stadtmitte nun leer. Fürs Birkerbad hatte sich einst auch die Lebenshilfe interessiert, die Planungen wurden indes fallengelassen. Die Vermarktung der beiden städtischen Immobilien ist damit auch im fünften Jahr nach der Schließung immer noch nicht konkret beziehungsweise abgeschlossen.

(uwv)
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