Solingen Neue Gesichter für die Stadt

Solingen · Kämmerer Ralf Weeke begrüßte gestern im Gründer- und Technologiezentrum 30 neue Auszubildende der Stadt Solingen.

 Die 30 neuen städtischen Auszubildenden, die Kämmerer Ralf Weeke gestern im Gründer- und Technologiezentrum begrüßte, haben sich gegen mehr als 600 Mitbewerber durchgesetzt.

Die 30 neuen städtischen Auszubildenden, die Kämmerer Ralf Weeke gestern im Gründer- und Technologiezentrum begrüßte, haben sich gegen mehr als 600 Mitbewerber durchgesetzt.

Foto: Stephan Köhlen

Die Einen kommen gerade von der Schule, andere haben bereits ein Studium abgeschlossen, manche werden in näherer Zukunft viel Arbeitszeit im Freien verbringen, andere dafür mehr vor dem Computer - die Bandbreite der Hintergründe und Berufsfelder der 30 neuen städtischen Auszubildenden ist groß. Eines aber eint die jungen Männer und Frauen: "Sie haben sich gegen über 600 Mitbewerber durchgesetzt", sagte Stadtkämmerer Ralf Weeke bei der offiziellen Begrüßung des neuen Ausbildungsjahrgangs gestern im Gründer- und Technologiezentrum - und gab ihnen gleich einige Wünsche mit auf den Weg: "Nehmen Sie die Dinge nicht so hin, wie sind und hinterfragen Sie vieles." Zur Arbeit für die Gemeinschaft gehöre viel Idealismus, betonte er.

In einer kleinen Vorstellungsrunde schilderten die künftigen Auszubildenden ihre bisherigen Werdegänge: "Ich habe bereits vier Jahre als Gärtner gearbeitet", berichtete Joschka Heitzer. Nun beginnt der 24-jährige Gräfrather eine Ausbildung zum Straßenwärter bei den Technischen Betrieben. Ein Praktikum hatte sein Interesse am Tiefbau geweckt. Zukünftig wird er für die Instandhaltung von Straßen verantwortlich sein. Handwerkliches Talent und technisches Verständnis gelten als wichtige Voraussetzungen für den dreijährigen Ausbildungsgang.

Manchmal war es auch die Familie, die den Weg der Berufsanwärter vorprägte - wie bei der angehenden Bauzeichnerin Jaqueline Schmidt aus Wuppertal: "Meine Schwester übt den Beruf schon seit zehn Jahren aus", berichtete die 20-Jährige. Schon bei ihrer Bewerbung erfuhr sie, dass es in ihrem Berufsfeld derzeit keine freie Stelle in der Klingenstadt gibt. "Aber mit der Ausbildung habe ich trotzdem eine gute Perspektive, woanders genommen zu werden", sagte Schmidt. Das bekräftigt auch Ralf Weeke, versicherte aber zugleich in seiner Ansprache an alle neuen Auszubildenden: "Unser Ziel ist es grundsätzlich, möglichst viele von Ihnen zu übernehmen."

22 Männer und acht Frauen hatten sich im Bewerbungsverfahren durchgesetzt. Das ist durchaus ungewöhnlich: In anderen Jahrgängen ist das weibliche Geschlecht in der Überzahl. Derzeit bildet die Klingenstadt 120 Berufsanwärter in drei Jahrgängen aus. Damit will sich der öffentliche Beschäftigungssektor auch gegen den demographischen Wandel wappnen. Schließlich werden in den nächsten zehn Jahren 40 Prozent der über 2500 städtischen Mitarbeiter - vor allem aus Altersgründen - nicht mehr zur Verfügung stehen.

"Deswegen haben wir im Jahr 2010 eine Ausbildungsoffensive gestartet", sagt der Leiter des Stadtdienstes Personal und Organisation, Jochen Welp.

(ied)
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