Udo Vogtländer Neue Entwicklungswege für den Central

Solingen · Obwohl zunächst nicht mit Fördermitteln für die Aufwertung des Centrals zu rechnen ist, bleibt der Bezirksbürgermeister optimistisch. Er will alle Möglichkeiten ausloten und auch die Immobilienbesitzer künftig stärker in die Pflicht nehmen.

Herr Vogtländer, die Situation am Central ist nach wie vor mehr als problematisch - und jetzt hat die Stadt in der jüngsten Sitzung Ihrer Bezirksvertretung auch noch mitgeteilt, dass für die Aufwertung des Bereichs nicht mit Fördermitteln überregionaler Stellen zu rechnen sei. Was nun ?

Vogtländer Man darf das nicht so schnell zu den Akten legen. Nun muss einfach kreativ nachgeforscht werden, was es noch für Möglichkeiten der Förderung gibt. Über den Lärmaktionsplan beispielsweise können Fördermittel für Bereiche beantragt werden, deren Straßen sehr stark frequentiert sind, was für den Central ja nun einmal zutrifft. Es muss nun einfach ausgelotet werden, wo die Fördertöpfe sind.

Der Central beschäftigt Sie als Bezirksbürgermeister und ihre Kollegen in der Bezirksvertretung bereits seit Jahren. Was muss rund um den großen Problembereich Ihres Stadtteils passieren?

Vogtländer Wir haben bereits viele Dinge in Gräfrath erledigt. Am Central sind es vor allem Leerstände, die uns nach wie vor große Sorgen bereiten und bei denen in den vergangenen Jahren nichts voran geht. Die Parksituation müsste bedeutend verbessert werden, ebenso das Erscheinungsbild des Bereichs. Der gesamte Central macht einen ungepflegten Eindruck, dabei ist er das Eingangstor nach Solingen - sowohl in die Innenstadt, als auch nach Merscheid und Ohligs.

Jetzt ruhen also alle Hoffnungen auf dem Runden Tisch.

Vogtländer Zumindest konnten beim ersten Treffen des Runden Tisches im Juni, an dem Anwohner, Einzelhändler und Immobilienbesitzer genauso teilgenommen haben wie Vertreter aus Verwaltung und Politik, einige Dinge dargestellt und diskutiert werden.

Zum Beispiel?

Vogtländer In Workshops wurden die drei Themenbereiche "Städtebauliche Gestaltung", "Funktionen", wozu auch Einzelhandel, Wohnen und Verkehr gehören, sowie "Kommunikation" ausgearbeitet. Diese müssen nun weiter konkretisiert werden. Wichtig ist, dass nicht der Eindruck entsteht, das jetzt nichts mehr kommt, sondern dass wir eine Nachhaltigkeit erreichen und die Dinge auch umgesetzt werden - langfristig wie auch kurzfristig und ganz unbürokratisch.

Woran denken Sie bei kurzfristigen, unbürokratischen Lösungen?

Vogtländer Wir müssen jetzt beispielsweise die Immobilienbesitzer in die Pflicht nehmen, denn es kann nicht sein, dass sie ihr Eigentum verfallen lassen. Es muss alles daran gesetzt werden, diese Immobilien zu erhalten und zu vermarkten. An einer Stelle am Central gibt es eine große Freifläche, wo zu prüfen wäre, ob sie sich nicht mit geringen Mitteln übergangsweise als Parkraum nutzen ließe. Und jeder kann etwas tun, indem er nur das Unkraut vor seinem Haus entfernt und so dazu beiträgt, dem bereits angesprochenen ungepflegten Eindruck entgegen zu wirken.

Wie geht es jetzt weiter?

Vogtländer Mitte November kommt der Runde Tisch das nächste Mal zusammen. Und selbstverständlich bleibt der Central ein Arbeitsschwerpunkt für die Bezirksvertretung Gräfrath. Es geht uns nicht darum, immer nur mehr Papier zu produzieren, sondern die Dinge auch umzusetzen.

Nach all den negativen Aspekten: Was ist denn gut am Central ?

Vogtländer Wie gesagt: Hier hat sich schon einiges getan. Positiv zu erwähnen sind in jedem Fall auch der umfangreiche Umbau der Stadt-Sparkasse und der Neubau von Kaisers an der Focher Straße. Zudem gibt es hier einige Einzelhändler und Dienstleister, die sich bereits seit Jahren halten und auch am Central bleiben möchten.

MAXINE HERDER FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(mxh)
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