Solingen Neue Dezernenten für Solingen gesucht

Solingen · Der Rat der Stadt Dormagen hat sich gestern ohne Gegenstimme für Robert Krumbein als neuen Ersten Beigeordneten entschieden. Mit seinem Wechsel entsteht im Herbst eine zweite Lücke in der Verwaltungsspitze der Klingenstadt.

Mit einiger Gelassenheit und Vorfreude war Robert Krumbein gestern Nachmittag nach Dormagen gefahren. Auf den 59-Jährigen, der in der Solinger Verwaltungsspitze (noch) als einer von derzeit drei Dezernenten arbeitet, wartete in seiner Heimatstadt die Wahl zum Ersten Beigeordneten und Bürgermeister-Stellvertreter.

Eine Formsache, schließlich hatte sich nach den internen Beratungen der Fraktionen bereits eine breite Mehrheit für den ehemaligen Landtagsabgeordneten abgezeichnet. Als langjähriger Vorsitzender der SPD-Fraktion in Dormagen (1989 bis 2008) hat er sich der Stimmen seiner Genossen ohnehin sicher sein können. Aber auch die CDU hatte sich längst (mit den Sozialdemokraten) darauf verständigt, Robert Krumbein zu wählen. "Die Fraktion hat sich einstimmig für den besten Kandidaten ausgesprochen - und das ist Krumbein", hatte der Vorsitzende Bernhard Schmitt vor der gestrigen Ratssitzung verkündet. Vollends entspannt konnte Krumbein nach dem Gespräch mit der CDU-Ratsfraktion sein, zu dem er unmittelbar vor der Sitzung gebeten worden war. "Dort haben wir auch die persönliche Note kennengelernt", sagt Fraktionsvorsitzender André Heryschek. "Daher haben wir uns bewusst entschieden, das Ergebnis der Findungskommission mitzutragen."

Das abschließende offizielle Votum des Rates bedeutete schließlich einen riesigen Vertrauensvorschuss: Ohne Gegenstimme bei nur einer Enthaltung wurde Robert Krumbein im Eiltempo vom Rat gewählt. Als er nach seiner Wahl ein paar Worte ins Mikrofon sprechen sollte, brachen die Emotionen aus ihm heraus: "Es ist ein verdammt gutes Gefühl, ein Stück weit nach Hause zu kommen." Der Jurist hatte die Chance ergriffen, sich auf die vakante führende Position zu bewerben und "einen Traum zu erfüllen", nachdem Vorgänger Kai Uffelmann seinen Abschied angekündigt hatte. Krumbein freute sich über die "große Unterstützung, das macht Mut". Und mit Blick auf die prekäre Haushaltssituation in Dormagen sagte er: "In Solingen gibt es noch ein paar Problemchen mehr." Er werde daher dort noch mithelfen, "die eine oder andere Baustelle zu schließen".

Eine neue große Baustelle bedeutet nun das zeitnahe Schließen der Lücke, die Krumbein vermutlich im Herbst hinterlassen wird. Eigentlich sind in der Solinger Verwaltungsspitze vier Dezernenten-Stellen vorgesehen, seit 2009 ist eine davon nicht besetzt. Die Arbeit teilen sich seitdem Krumbein, Stadtdirektor Hartmut Hoferichter und Kämmerer Ralf Weeke. Neue Dezernenten für Solingen werden daher dringend gesucht.

(RP)
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